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Mit allen Sinnen genießen

Veranstaltungen im Spätsommer

Projekte: Bio-Ackerbau, Bio außer Haus genießen, BioRegionale Vermarktungsstrategien, Ökolandbau erleben, Bio-Fleisch
Öko-Modellregionen
Öko-Modellregionen
© Daniel Delang
Erstmalig fand vom 26. September – 02. Oktober 2022 im Günztal die Regioplus Challenge statt. Unter dem Motto „Iss, was um die Ecke wächst!“, war die Aufgabe in der Regioplus Challenge eine Woche lang nur das zu essen, was maximal 50 Kilometer vom eigenen Wohnort entfernt angebaut oder produziert wird: Aus Bio-Landwirtschaft wenn möglich! Das Prinzip hört sich erst einmal einfach an und ist doch eine echte Herausforderung. Denn woher kommen die täglich verwendeten Lebens- und Genussmittel? „Ziel ist es jeden einzelnen zum Nachdenken und Austausch anzuregen", so Projektmanagerin Miriam Marihart. „Sich bewusst zu machen, woher unsere Lebensmittel kommen und unter welchen Bedingungen sie angebaut werden, welchen Transportweg sie hinter sich haben und welche Arbeit allein schon darin steckt bis wir die Lebensmittel zu Hause verarbeiten, ist mir besonders wichtig.“ Begleitet wurde die Aktionswoche bereits im Vorfeld durch vielfältige Informationen rund um unsere Lebensmittel, Einkaufsmöglichkeiten und kleine Aufgaben auf der Homepage der Regioplus Challenge (https://regiopluschallenge.com). Ebenso gab es einen begleitenden Newsletter zur Aktionswoche. Begleitend fanden verschiedene Hofbesuche statt, so konnten sich die Besucher direkt ein Bild vor Ort machen wie die Lebensmittel angebaut und produziert werden.

Bei den Genusstagen im Schlosspark, die vom 26. September bis 9. Oktober stattfanden, nahmen erneut viele Bio-Betriebe aus den Öko-Modellregionen teil. Über 50 Gastronomen, Landwirte und handwerkliche Verarbeiter aus dem Ostallgäu und Kaufbeuren luden dazu ein, die Region von ihrer kulinarischen Seite kennenzulernen und zu erleben.

Auf dem Regionalmarkt in Ottobeuren war am Stand der Ökomodellregion von Samstag früh bis Nachmittag viel geboten: Neben allgemeinen Informationen über die Öko-Modellregion gab es Informationen zur ersten Regioplus Challenge und den Genusstagen im Ostallgäu. Verschiedene Akteure aus der Öko-Modellregionstellten Ihre Projekte vor und lockten, trotz wechselhaftem Wetter, viele Besucher an. So gab es Wissenswertes zum Thema alte Getreidesorten, Imkerei und auch zur Solidarischen Landwirtschaft zu erfahren.

Im Rahmen der Bio-Erlebnistage zeigten Carmen Grimbs und Roland Popfinger welche Vielfalt ihr Hof zu bieten hat: Neben Gemüse und Getreide gab es Hühner, Kühe, Schafe, Bienen und andere Tiere zu entdecken. Die zahlreichen Besucher erfuhren Wissenswertes rund um Bio-Bienen und Milchschafhaltung. Bei der Führung durch die neu gebaute Hofkäserei gab es einen Einblick in die Geheimnisse der Herstellung von regionalen Käsespezialitäten. Nach der Führung nahmen die Teilnehmer sehr gerne die Einladung an, in gemütlicher Runde den Nachmittag ausklingen zu lassen. Dazu gibt es frisch gebackene Waffeln und andere Köstlichkeiten, die der Hof zu bieten hat.

Bei der spannenden Führung durch die Sellthürner Käskuche durften die Käseliebhaber hinter die Kulissen blicken und in die Geheimnisse der Käseherstellung eintauchen. Wie der Käse sein besonderes Aroma bekommt, wie die Löcher in den Käse kommen, was im Käsekeller passiert und was das Besondere am Heumilchkäse ist – diese und weitere Fragen beantwortete Pirmin Gmeiner den zahlreichen Besuchern.

Wie eine Solidarische Landwirtschaft (SoLawi) funktioniert und welche Erfahrungen im ersten Anbaujahr gesammelt werden konnten, erfuhren Interessierte beim Besuch der ersten Solidarischen Landwirtschaft in der Öko-Modellregion Günztal. Seit Mai gibt es für die Mitglieder wöchentliche eine Gemüsekiste, bunt gefüllt – saisonal, regional und bio – so wie es der Acker hergibt. Viele Interessiere lauschten aufmerksam dem Resümee des ersten Erntejahres, in dem Hans Georg Schafroth viele positive und auch lehrreiche Erfahrungen sammeln konnte. So gab es doch einigen Herausforderungen, denen sich der engagierte Bio-Landwirt und seine Mitgärtner*innen stellen mussten. Doch auch die „Salatschwemme“ meisterten die Mitglieder der SoLawi. Das Fazit ist klar, im nächsten Jahr geht es weiter und die Vorbereitungen dafür laufen bereits.
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