Allein im Gemeindebereich Bad Füssing gibt es vierzehn solcher Streuobstwiesen, in Neuburg/Neukirchen a. Inn sind es fünf (Rumpfernfeld rechterhand der Straße und Wendeplatte, Antesberger Berg nähe Jochamhof, Anwesen Pell (Wiese), Rathauswiese, Schlosspark beim Lärmschutzwall). Am Jochamhof hängen reichlich Äpfel an den Ästen, wie Neuburgs 1. Bürgermeister Wolfgang Lindmeier und Gartenbauvereinsvorsitzender Alois Meier bei einer kleinen Stichprobe festgestellt haben. Verwendungsmöglichkeiten gebe es viele, sagen sie. Meier mag Äpfel am liebsten säuerlich: „Mit ihnen kann man einen super Apfelkuchen backen, mit viel Zucker und Sahne“, schwärmt er. Bei Bürgermeister Wolfgang Lindmeier steht Apfelkompott hoch im Kurs – sein Sohn hat gerade massenweise Gläser produziert. „Wir essen Kompott zu jeder Speise, zu der es passt“, sagt der Bürgermeister.
Im Kurpark von Bad Griesbach-Therme sind die gekennzeichneten Bäume schon mehr oder weniger abgeerntet, wie 1. Bürgermeister Jürgen Fundke, 3. Bürgermeister Bernhard Gruber und Kurdirektor Dieter Weinzierl am Samstag bei einem kurzen Ortstermin bemerkten. Sie fanden nur wenige Äpfel zum Probieren, bemerkten unter den Bäumen aber umso mehr Schmetterlinge umherflattern. Damit wurde sichtbar, wie wertvoll Streuobstwiesen für die Artenvielfalt sind. Und auch die Menschen haben einen Nutzen: „Einheimische und Kurgäste lesen, dass Pflücken erlaubt ist – und machen davon regen Gebrauch“, erklärt Dieter Weinzierl zufrieden und betont: „Bei den Streuobstbäumen im Kurpark handelt es sich lediglich um symbolisch gekennzeichnete Bäume. Denn insgesamt stehen auf den städtischen Flächen von Bad Griesbach rund 100 Streuobstbäume zum Pflücken bereit, zum Beispiel am Sportgelände Bad Griesbach-Altstadt. Auf allen diesen kommunalen Wiesen ist Ernten erlaubt und erwünscht.“ Wer noch Anregungen für Apfelspeisen sucht, findet im neuen Genuss-Magazin „Guad is“ Rezepte von Niederbayerns Genussbotschafter Bernhard Senkmüller – Bruckbaam mit Apfelkompott und eine bunte Herbstsuppe. Für das Magazin haben Autorin Simone Kuhnt und Fotograf Marcel Peda viele spannende (Bio-)Landwirte, Wirte, Direktvermarkter und Bauernmärkte in der Region an Rott & Inn porträtiert. Es liegt kostenlos in den elf ILE-Gemeinden und Tourist-Infos bzw. Kurverwaltungen aus. Auch Tipps für Mitbringsel und Freizeitaktivitäten sind darin enthalten. Streuobstwiesenbesitzer, die an der gesammelten Bio-Zertifizierung des Landschaftspflegeverbands Passau teilnehmen, können demnächst ihre Äpfel zum Pressen bringen. Es dauert also nicht mehr lang, bis der erste regionale Bio-Streuobstapfelsaft unter der Marke „REGIONAL-GENUSS AUS DEM PASSAUER LAND“ abgefüllt wird. Dabei handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt von Landschaftspflegeverband und der Öko-Modellregion an Rott & Inn.