Was tut sich - Öko-Modellregion informiert die Region
Gleichzeitig teilt die Bodenforschung mit: „Böden sind weltweit in einem besorgniserregenden Zustand“ (Quelle). Die EU hat sich nun auf eine gemeinsame Mission zum besseren Schutz und zur Förderung nachhaltiger Nutzung unserer Böden geeinigt. Die Öko-Modellregion, die Volkshochschule Burghausen – Burgkirchen und das Umweltamt Burghausen informierten im Rahmen der Vortragsreihe „Umwelt & Natur“ im Bürgerhaus Burghausen über die europäische Mission.
Dr.
Michael Löbmann, Agrarökologe und Bodenforscher, der ursprünglich aus Emmerting
kommt, war als Experte eingeladen. Er
ist seit rund zehn Jahren in verschiedenen europäischen Ländern im Bereich der
nachhaltigen Landwirtschaftsforschung aktiv. Dr. Löbmann stellte die jüngsten
europäischen Entwicklungen vor.
EU-Fahrplan will alle mitnehmen
Die
Mission hat zum Ziel, die Bevölkerung aktiv in Entwicklungs- und
Entscheidungsprozesse mit einzubeziehen und damit eine nachhaltige Entwicklung
voranzutreiben. Dabei werden alle Boden- und Landnutzungsarten berücksichtigt,
einschließlich Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Siedlungsraum, Infrastruktur,
Industrie und Schutzgebiete. Als Koordinator eines frühen
Orientierungsprojektes der europäischen Bodenmission berichtet er, wie die
Mission durchgeführt wird, was passieren muss, damit die Mission zum Erfolg
führen wird und welche neuen Perspektiven sich ergeben werden. Die Mission
bezieht unterschiedliche Gruppierungen in die Transformation ein, indem sie so
genannte „Reallabore“ als regionale Keimzellen der nachhaltigen Bodenbewirtschaftung
schaffe.
Kernbotschaften von Dr. Löbmann
Dr. Löbmann fasste zusammen, dass wir genug Wissen hätten. Das Problem
sei, dass wir nicht ins Handeln kämen. Der Boden sei unsere Existenzgrundlage.
Damit der Umgang mit Boden nachhaltig werde, müsse sich das auch „ökonomisch
rechnen“, was aktuell nicht der Fall sei. Der Wert von Bodenbiodiversität sei
schwer abschätzbar. Die Schäden von Bodendegradation gemessen in Euro betrügen
jährlich Milliarden. Wichtig sei, Dialoge zu suchen. Auch wenn die Meinungen
unterschiedlich seien. Die Reallabore seien ein Raum für diese Gespräche und
sollten die erforderlichen Veränderungsprozesse „von unten“ und „von oben“ ins
Rollen bringen.
Kommende Veranstaltungen
Im Mai und Juni widmet sich die Vortragsreihe „Umwelt & Natur“ im
folgenden Themen
- Der Boden - Grundlage
unserer Ernährung-
-
Agroforst -
Wechselwirkungen zwischen Gehölz- und Ackerkulturen
Mehr Informationen sind hier zu finden.