Die Schwiegermutter Marianne Seis betreibt in der Kleinstadt Pfarrkirchen den Bioladen zusammen mit ihrer Partnerin. 2016 verstirbt die Partnerin nach schwerer Krankheit und Frau Seis steht mit dem Laden allein da. Ihr Sohn und ihre Schwiegertochter treffen die Entscheidung, nach Niederbayern zu ziehen, mit dem Gedanken, dass Beata den Laden übernimmt. So kommt es, dass sich Beata Ende 2018 in den Bioladen langsam einarbeitet. Für Beata ein echter Glücksfall. „Der Laden und der Umgang mit den Kunden hat mir vom ersten Moment an Spaß gemacht“, bekennt sie. Die Freude an der Aufgabe wächst, und sie übernimmt zum Januar 2019 das Geschäft. Sehr schnell merkt sie, dass genau dieser Bioladen in der Kleinstadt mit den vielen Stammkunden und den netten Kontakten auch zu den Erzeugern ihr berufliche Erfüllung bringen. Frau Seis ist zunächst noch Teil des Teams. Mit Beginn der Coronapandemie zieht sie sich jedoch aus dem Berufsleben zurück.
Der Laden läuft – Schnellstart zu Beginn der Pandemie
Es läuft gut, vier Mitarbeiter sind festangestellt und das Ladengeschäft zieht im Oktober 2021 in größere Räume um. Alle helfen mit und bringen sich ein. Das gute Betriebsklima ist ein weiterer Punkt, der Beata sehr wichtig ist. Sie wirkt vollends zufrieden in den hellen Räumen mit den Naturholzregalen und dem sorgfältig ausgewählten Vollsortiment an Bio-Produkten. Dort findet man alles für den täglichen Bedarf und noch mehr: biologische Reinigungsmittel und auch Pflegeartikel ergänzen das Lebensmittelangebot und bringen ein attraktives Drogeriesortiment und hochwertige Markenerzeugnisse nach Pfarrkirchen.
Beata will mehr als nur Verkaufen – regionale Partnerschaften, Fairness, Ökologie und Bewusstsein
Derart zufrieden mit den Kunden und Mitarbeitern, interessiert sich Beata Mitschelen für den Austausch mit und die Förderung von bioregionalen Erzeugern vor Ort. Denn es geht bei der Versorgung mit Lebensmitteln auch ums große Ganze: verantwortungsvolle Betriebe, die auch die Biodiversität im Blick haben, Fairness entlang der Wertschöpfungskette und gesunde Beziehungen und Strukturen helfen mit, eine nachhaltige Form des Wirtschaftens und des Umgangs mit der Natur zu etablieren. Diese Betriebe kann und möchte Beata in ihrem Laden fördern und sichtbar machen. Sie möchte zeigen, wie gut es tut, gemeinsam – jeder an seinem Platz – eine nachhaltige Heimat zu gestalten. Jedes der Produkte ist mit Achtsamkeit ausgewählt, bioregionale Lebensmittel stehen überall dort im Vordergrund, wo das möglich ist. Sie gibt Einblicke in das gute Miteinander, das sie im Laden lebt und sich vorstellt für die Zukunft in der Region. Von der Ökomodellregion wünscht sie sich noch mehr Fokus auf bioregionale kleine Kreisläufe und bringt sich gerne mit Informationsständen und Verkostungen ein. Auch die Kleinsten kommen nicht zu kurz: In Führungen lernen sie den Ökolandbau und die Erzeugnisse kennen und dürfen natürlich vor Ort auch naschen. „Die Menschen reagieren positiv, wenn sie mehr über die Erzeuger wissen und was mir dabei wichtig ist. Diese Vermittlerrolle und auch die Wissensvermittlung macht mir Freude. Den Menschen zu zeigen: Es geht nicht nur um den eigenen Vorteil, sondern darum, dass sich alle gegenseitig unterstützen können, die Region nachhaltig und gut zu gestalten. Ich habe den Eindruck, das kommt bei allen meinen Kunden gut an.“
So hat die Wahl-Pfarrkirchnerin hier eindeutig ihren Platz gefunden.