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Andreas Hopf

Von Biobauern für Biobauern

Andreas Hopf Portrait
Andreas Hopf Portrait
© Daniel Delang
Die inzwischen auf 19 Biobauern angewachsene Gruppe ist angetreten die hochwertigen Bio-Rohstoffe aller interessierten Biobauern so regional wie möglich zu vermarkten und dabei den Erzeugern eine möglichst hohe Wertschöpfung zu ermöglichen. „Nur so hat eine ökologische und soziale Landwirtschaft in unserer Heimat eine Chance und Perspektive“, so Andreas Hopf, Geschäftsführer der Gesellschaft.

„Wir erfassen in allen Regionen Bayerns und den angrenzenden Bundesländern Druschfrüchte und Kartoffeln, bündeln diese und führen sie gezielt der regionalen und – wo notwendig - der überregionalen Bio(-land)-Verarbeitung zu.“ Dabei sieht sich die Vermarktungsgesellschaft Bio-Bauern als wichtiges Bindeglied zwischen Öko-Erzeugern, Partnern in der Bio-Lebensmittelherstellung, Öko-Großverbrauchen und letztendlich dem Bio-Konsumenten. In diesen Wertschöpfungsketten soll es einen fairen, transparenten und effizienten Handel geben. Mit schlanken Strukturen und der notwendigen Größe für einen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb stehen die Bio-Erzeuger den Verarbeitern als leistungsfähiger Dienstleister zur Verfügung. Oberstes Unternehmensziel ist die Stärkung unserer Mitgliedsbetriebe und Lieferanten – ganz nach genossenschaftlichem Vorbild. Das Konzept geht auf: über 800 Liefer-Betriebe der Erzeugergemeinschaft wollen gemeinsam den Ökolandbau voranbringen und gleichzeitig eine gute und professionelle Marktbearbeitung sicherstellen.
Eine eigene Saatgutproduktion, an der aktuell 30 Landwirte aktiv sind, rundet das Konzept ab und gewährleistet damit eine regionale, weitgehend eigenständige Versorgung mit Saatgut für Bio-Bauern. Eine enge Zusammenarbeit von Vermarktungsgesellschaft und Bio-Bauern ist gewollt und wird auch gelebt, so Andreas Hopf.
Andreas Hopf repräsentiert die Unternehmensziele vortrefflich: durch und durch professionell und engagiert, zielstrebig und ohne ein falsches romantisches Bild von Bio-Landwirtschaft zu vermitteln. Seine Zurückhaltung hat ihre Gründe. Denn ihm geht es, darum, den Öko-Landbau professionell, naturwissenschaftlich, vom monetären Ertrag und allen anderen Kennzahlen her als die bessere, zukunftsweisende Alternative zu etablieren.
Aber ganz ohne Emotion geht es natürlich auch nicht. Am Ende der Begegnung schlägt er vor, auf den Acker, des von ihm geleiteten Bioland-Betriebs zu gehen. Und hier ist er in seinem Element. Begeistert zeigt er auf die angebauten Pflanzen Dort steht der Mais mehr als 2 Meter hoch. Auf dem anderen Feld wächst gerade eine Zwischenfrucht: Ackerbohnen, Erbsen und Senf. Die Leguminosen bilden an ihren Wurzeln sogenannte Knöllchenbakterien. Sie speichern Stickstoff, den die Pflanze für ihr Wachstum braucht. Ein perfekter Kreislauf, denn mithilfe der Knöllchenbakterien produziert die Pflanze selbst, was sie braucht. Zu Beginn des Winters wird das komplette Pflanzenmaterial flach in den Boden eingearbeitet. Die Durchwurzelung und die Nährstoffe der Pflanzen tun dem Bodenleben gut und reichern den Boden mit Nährstoffen, wertvollen Eiweiß- und Kohlenhydratverbindungen und Stickstoff an. Sie bereiten den Boden für eine 6 jährige Fruchtfolge vor. „Das Ziel ist ganz klar: wir wollen genauso ertragreich sein wie die konventionellen Kollegen. Bei Mais oder Kartoffeln schaffen wir das bereits immer öfter. Und dabei beweisen: Es geht auch ohne Pestizide, ohne Dünger und – für manch einen überraschend – nach einer anfänglichen Erholungsphase des Bodens auch überwiegend frei von Beikräutern.“, so Hopf. Die Schädlingsbekämpfung sollte sich durch weite Fruchtfolgen, Hecken und Blühflächen von selbst erledigen. Lediglich für die Kartoffeln gibt es bei Bedarf eine biologische Sonderbehandlung mit Neemöl vom afrikanischen Neembaum. Das hält die Kartoffelkäfer im Zaum.
Man merkt: Ein Ideologe ist er nicht – dafür mehr ein Überzeugungstäter – Andreas Hopf denkt sehr pragmatisch, denn auf dem Öko-Betrieb der Familie Freiherr von Gumppenberg in Pöttmes geht es nicht um Bauernhofidylle, sondern darum, auch hartgesottene Skeptiker mit handfesten Ergebnissen zu überzeugen. Und er ist sich sicher: Es gibt keine Zeit zu verlieren, um zu beweisen, dass der Ökolandbau die Zukunft der Landwirtschaft ist und dass er uns auch ernähren kann.

Vermarktungsgesellschaft
Bio-Bauern mbH
Marktplatz 19
86554 Pöttmes

Tel.: 08253 / 99 70 20-0
Fax: 08253 / 99 70 20 – 20

E-Mail: buero@bio-vg.de

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