Vom Elektrotechniker und der Winzerin wider Willen – zwei Wege, ein Ziel
Dass Johannes und Ida heute gemeinsam den Betrieb führen, war keineswegs vorgezeichnet. Johannes hat ursprünglich Elektrotechniker gelernt und war anschließend Rettungssanitäter. „Ich habe vieles ausprobiert, aber das Handwerk, die Landwirtschaft, das Arbeiten mit den Händen – das hat mich nie losgelassen“, erzählt er.
Auch Ida hatte zunächst andere Pläne. Als Teenagerin wollte sie „auf keinen Fall Winzerin werden“. Doch als es dann um die Berufswahl ging, merkte sie, wie sehr der Wein, die Arbeit im Weinberg und das Leben im Rhythmus der Natur doch zu ihr gehörten. Heute sagt sie: „Ich kann mir keinen schöneren Beruf vorstellen.“
Die Umstellung auf Bio – ein Schritt mit Herz und Verstand
Die Entscheidung für den ökologischen Weinbau fiel nicht von heute auf morgen. Schon viele Jahre zuvor hatte die Familie begonnen, naturnah zu arbeiten: „Wir wollten sehen, ob es für uns funktioniert – und als wir merkten, dass unsere Böden und Reben davon profitieren, war der Schritt zur Zertifizierung 2021 nur noch logisch“, sagt Johannes.
Doch das Umstellungsjahr hatte es in sich: 2021 war geprägt von anhaltendem Regen. Die Begrünung und auch die Reben wuchsen sehr stark, die Unsicherheit war groß. „Es gab viele Gespräche, auch Zweifel, ob das alles gut gehen würde“, erinnert sich Ida. „Aber dann hat das Wetter plötzlich umgeschlagen – und am Ende war die Ernte erstaunlich gut. Das war ein richtiges Aufatmen für uns alle.“
Ein Team, das zusammenhält – in guten wie in stürmischen Zeiten
Was das Weingut heute besonders auszeichnet, ist nicht nur die Qualität der Weine, sondern der familiäre Zusammenhalt. Die Höflers sind ein Mehrgenerationenbetrieb, in dem jeder mithilft, wo er gebraucht wird. Ob im Weinberg, im Verkauf oder bei der Kinderbetreuung – hier greift alles ineinander. „Wenn mal Not am Mann ist, springt jemand ein. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind wie Familie“, sagt Ida dankbar.
Auch in schwierigen Zeiten hält das kleine Team zusammen. Wetterextreme und Klimaveränderungen gehören mittlerweile zum Alltag, aber anstatt zu klagen, suchen sie gemeinsam nach Lösungen. „Wir wissen, dass es nicht einfacher wird“, sagt Johannes. „Aber wir sind stolz darauf, dass wir als Team durchhalten, uns gegenseitig stärken und dabei immer positiv bleiben.“
Wein mit Haltung – und Herz
Heute steht das Weingut Höfler für Weine mit Charakter, geprägt von Boden, Klima und Handarbeit. Doch hinter jeder Flasche steckt mehr als nur ein Produkt – es ist das Ergebnis echter Leidenschaft und Überzeugung.
Ida und Johannes wünschen sich für die Zukunft vor allem eines: mehr Wertschätzung für regionale Produkte und die Menschen, die sie herstellen. „Es ist schön, wenn der Eimer bei der Ernte voll ist“, sagt Ida. „Aber noch schöner ist es, wenn unsere Kundinnen und Kunden das, was wir tun, zu schätzen wissen – egal ob sie sechs oder zwölf Flaschen kaufen. Diese Unterstützung trägt uns.“
Ihr Lieblingsplatz? Die kleine Sitzecke im Weinberg, von der aus man beim Sonnenuntergang über das Tal blickt. „Und natürlich der Weinkeller“, fügt Ida mit einem Augenzwinkern hinzu, „da gibt’s schließlich immer was zu probieren.“
Verwurzelte Zukunft
Im Weingut Höfler trifft gelebte Tradition auf moderne Verantwortung. Hier entstehen Weine mit Seele – getragen von einer Familie, die zusammenhält, sich gegenseitig vertraut und mit Zuversicht in die Zukunft blickt. Denn was Ida und Johannes täglich leben, ist mehr als Weinbau. Es ist eine Haltung – geprägt von Respekt, Naturverbundenheit und echter Leidenschaft.
