In ihrem Referat erläuterte Staatsministerin Michaela Kaniber das Modell der Kleinprojekte und nannte die Arbeit der Ökomodellregion vorbildlich, regte gleichzeitig an, diese Organisation noch näher an die Bürger zu bringen und rief vor allem die Bürgermeister der Modellgemeinden auf, sich hier aktiv für die gute Sache einzubringen. Die Bäuerinnen und Bauern seien selbst die besten Botschafter für ihre biologischen und regionalen Produkte, sagte die Staatsministerin. Die Bäuerinnen mit Gitti Leitenbacher sorgten sozusagen „als Exempel“ dafür, dass Speis’ und Trank sogleich verkostet werden konnten. Die Schilder übergab die Ministerin persönlich an alle Teilnehmer.
18 Projekte bereits gefördert
Seit zwei Jahren steht der „Verfügungsrahmen Ökokleinprojekte“ für die bayerischen Ökomodellregionen zur Verfügung, er ist insgesamt jährlich mit 50.000 Euro pro Region gefüllt. Damit können Ökokleinprojekte aus dem Bereich Bioerzeugung, Bioverarbeitung und Biovermarktung gefördert werden.
Voraussetzungen sind: Der Antragsteller muss in einer der Mitgliedsgemeinden der Ökomodellregion liegen; eine Ausnahme gibt es nur für mobile Schlachtanhänger. Das gesamte Projekt darf netto nicht mehr als 20.000 Euro kosten. Davon können maximal 10.000 Euro als Zuschuss ausbezahlt werden, oder bis zu 50 Prozent des Nettobetrags. Der Antragsteller darf erst beginnen bzw. bestellen, wenn ein privatrechtlicher Vertrag abgeschlossen ist und wenn das Projekt bis September eines Jahres abgeschlossen ist. Die Ökomodellregion hat in den Jahren 2022 acht und 2023 zehn Kleinprojekte fördern können, insgesamt also 18 Projekte. Über die Auswahl der Projekte entscheidet nach Eingang der Förderanfragen Anfang des Jahres ein Gremium, in dem drei Bürgermeister, drei Bioerzeuger und drei Bioverarbeiter sitzen.
Förderanfragen für 2024 bis 16. Januar zu stellen
Der neue Fördertopf ist bereits für 2024 zugesagt. Neue Förderanfragen können jetzt bis zum 16. Januar gestellt werden. Wenn weniger Geld zur Verfügung steht, als beantragt ist, kann nicht alles gefördert werden.
„Mehr Bio
von hier“ - Ökokleinprojekte vorgestellt
Laufen.
Bei einer Feier auf dem Biohof von Markus Kroiß in Laufen hat die
Ökomodellregion Waginger See - Rupertiwinkel 18 Ökokleinprojekte mit Plaketten
ausgezeichnet, die von Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber an
die Projektbetreiber überreicht wurden. Es handelt sich dabei um umgesetzte,
geförderte Ökokleinprojekte der Jahre 2022 und 2023 zur Stärkung der
Bioerzeugung, –verarbeitung und -vermarktung.
Bio-Käse:
Carina Hoiß, Biomilchviehbetrieb, Teisendorf: Fertigstellung einer kleinen Hofkäserei.
Biogemüse:
Hans Englschallinger, Biomilchviehbetrieb aus Tittmoning: Gemüse-Feinsägerät und Kartoffelhäufler für Feldgemüseanbau – Markus Hager, Biogemüsebaubetrieb im Nebenerwerb, Fridolfing: Präzisionshackstriegel für Biofeldgemüseanbau – Hansi Leitner, Biogemüsebauer, Tengling: Bodenumkehrfräse, Handgeräte, Feinsägerät, Kühlaggregat, Setzgerät für Biogemüseanbau – Andreas Huber, Biogemüsebauer, Wonneberg: befestigter Kompostierplatz für Biogemüse, mit Sickersaft-Auffangbehälter zur Gewinnung eines Pflanzenstärkungsmittels – Bernhard Rehrl, Biomilchviehbetrieb aus Saaldorf-Surheim: EM-Dosiergerät für Bodenfräse zum Biofeldgemüseanbau.
Biogetreide:
Philipp Strohmeier, Surmühle mit Lagerhaus und Mühlenladen, Teisendorf: Laborgerät zur Qualitätsmessung von Biogetreide (lagert z.B. Bio-Laufener Landweizen und Biobraugerste für Brauerei Wieninger) –Stefan Rehrl, Bio-Mutterkuhhalter und Hühnermobil, Saaldorf-Surheim: Rollstriegel zur mechanischen Beikrautregulierung im Biogetreide, mit überbetrieblichem Verleih an Kollegen – Hans Heinz, Biomilchviehbetrieb mit Hofkäserei und Hofladen, Saaldorf-Surheim: Bau eines Holzofens zum Backen von Bioholzofenbrot.
Biofleisch:
Hans Heinz, Biomilchviehbetrieb mit Hofkäserei und Hofladen, Saaldorf-Surheim: Räucherkamin zum Herstellen von hofeigenen Biowürsten – Stefan Rehrl, Bio-Mutterkuhhalter und Hühnermobil, Saaldorf-Surheim: Ausbau des hofeigenen Schlachtraums für Biogeflügelschlachtung – Hans Praxenthaler, Bio-Milchviehbetrieb, Fridolfing: Zerlegecontainer für Biorindfleisch und Wild – Franz Eder, Vorstand Erzeugergemeinschaft Schlachtvieh Traunstein: Anschaffung eines mobilen Schlachtanhängers für hofnahe Schlachtungen (Kauf über EG; im Betrieb interne Kooperation mit Schlachthof Laufen) – Gottfried Heilmeier, Metzgerei Heilmeier, Waging: Anschaffung einer Zwiebelschälmaschine für Bio-Pinzgauerlinie im Glas.
Biovermarktung
und Bewusstseinsbildung:
Franz
Gramminger, Brennerei Gramminger, Taching: Etikettiermaschine und Etiketten für
Waginger See Schnaps (Bio) – Thomas Netter, Laufen-Leobendorf:
Ausstattung des regionalen Bio-SB-Ladens mit Unverpackt-Regal und Kühlelement –
Sebastian Kettenberger, Bio-Geflügelbetrieb und Färsenmast mit
Direktvermarktung, Tittmoning, Vorstand im Verein Ökogenuss: Werbemaßnahmen für
Bekanntmachung der Ökogenusskiste – Salzachklinik, Fridolfing (biozertifiziert
seit 2022): Werbemaßnahmen für Biolieferanten, Vorstellung der Erzeuger–
Markus Kroiß, seit kurzem Biobetrieb, Marktfruchtanbau im Nebenerwerb, Laufen:
Errichtung eines SB-Hofladens für hofeigene Kartoffeln und weitere hofeigene
Produkte.
Artikel von Prof. Josef Standl aus der Südostbayerischen Rundschau vom 15.12.2023