Ab Mai schlüpfen hieraus dann die ersten Larven, die anschließend bis zur adulten Sumpfschrecke fünf Häutungen durchlaufen. Ist die Entwicklung abgeschlossen, ist die Sumpfschrecke eine der größten und farbenprächtigsten Heuschreckenart im Isental. Die Unterseite der Schenkel sind vor allem bei dem etwas kleineren Männchen auffällig rot gefärbt. Im hohen Gras sind sie trotz dessen nicht immer einfach zu sehen. Doch die Sumpfschrecke verrät sich meist durch ihren charakteristischer knipsigen Gesang. Die „Knips-Laute“ entstehen dabei durch eine ruckartige Bewegung der Hinterbeine.
Genau wie viele andere Tiere und
Pflanzen der Feuchtgebiete profitiert auch die Sumpfschrecke von einem intakten
Biotopverbund. Sie ist als ausgewachsene Heuschrecke sehr mobil und besiedelt
neue Lebensräume buchstäblich im Flug. Die Sumpfschrecke bevorzugt dabei ein
Mosaik aus unterschiedlich feuchten Standorten innerhalb ihres Lebensraums und
ist somit charakteristisch für Feuchtgebiete, wie dem Isental. Die Art zeigt
eine enge Bindung an Lebensräume mit hohen Grundwasserständen. Dazu gehören
nasse Wiesen, sumpfige See- und Bachufer oder Moore. Im Isental ist die
seltenen Sumpfschrecke vor allem in den extensiven Feuchtwiesen, entlang
strukturreicher Gräben und an den feuchten Wiesenseigen zu finden. Einige
dieser Lebensräume konnten in den letzten acht Jahren über das Projekt
Natur.Vielfalt.Isental gesichert und auch wiederhergestellt werden. Anders als
viele Arten ist die Sumpfschrecke ein Gewinner in Bezug auf den Klimawandel,
wobei der zunehmende Lebensraumverlust durch den Landschaftswandel bedenklich
ist. Intensiv genutzte Wiesen meidet die Art jedoch. In Bayern ist die
Sumpfschrecke nach der Roten Liste stark gefährdet und somit ein seltener
Schatz, den es zu bewahren gilt.
Text: Monika Grassl, Wildland-Stiftung Bayern e.V.
https://www.wildland-bayern.de/