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Eine Dusche für den Schnittsalat

Öko-Modellregion fördert Gemüse-Waschanlage auf dem Reisnerhof – Erster Salat-Abnehmer ist der Gutshof Sagmühle

Projekte: Regionale Wertschöpfungsketten, Verfügungsrahmen Ökoprojekte
Mann und Frau mit Kisten voll mit frisch gewaschenem Salat
Eine geförderte Waschanlage macht es möglich, dass Biogärtnerin Claudia Haspelhuber der regionalen Gastronomie nun professionell Schnittsalat anbieten kann. Küchendirektor Christian Müller weiß die Qualität zu schätzen.
© Simone Kuhnt

Die regionale Küche ist ihm wichtig. Den ganzen Sommer über lädt der Gutshof Sagmühle zu Thementagen ein, an denen heimische Spezialitäten im Zentrum der Gerichte stehen. Mit Fleisch, Räucherforellen und Gebäck lässt sich Christian Müller schon seit einiger Zeit von regionalen Lieferanten versorgen – bei Gemüse war das bisher schwieriger. Das könnte sich nun ändern, denn Claudia Haspelhuber und ihr Mann Stephan Mendler wollen künftig noch mehr mit der regionalen Gastronomie zusammenarbeiten. Unterstützung bekommen sie von der Öko-Modellregion der ILE an Rott & Inn. Diese bezuschusst aus ihrem Verfügungsrahmen für Ökoprojekte die neue, professionelle Salat-Waschanlage des Reisnerhofs, ein so genanntes Paperpot-System zum Setzen der Pflänzchen sowie den bedarfsgerechten Umbau der Frontladerschaufel. „Das ist super und hilft uns sehr“, sagt Claudia Haspelhuber begeistert.

 Alle Investitionen erleichtern die Arbeit und erhöhen die Qualität der Erzeugnisse. „Der Salat schaut einfach schöner aus, wenn er gewaschen ist, das merkt man vor allem, wenn es vorher geregnet hat und der Salat voller Erde ist“, stellt Claudia Haspelhuber fest. Nach der Ernte kommen die Blätter eine halbe Minute in eine blubbernde Wanne, danach erhalten sie eine kurze Dusche. Im Anschluss werden die Salatkisten auf einem Wagen zur Kühlung gerollt – oder wie heute – unmittelbar an die Kunden abgegeben.  

Jenny Mähr, Managerin der Öko-Modellregion, ist von der Entwicklung begeistert: „Wir freuen uns, unsere aktiven Betriebe bei so tollen Ideen unterstützen zu können, schließlich ist der Aufbau von regionalen Wertschöpfungsketten für alle Beteiligten ein Gewinn.“

Aktuell laufe noch die Testphase mit den neuen Gerätschaften und der ersten „Gastro-Connection“, sagt Claudia Haspelhuber, bei guter Nachfrage könnten die Mengen mit etwas Vorlauf gesteigert werden. Sollte die Nachfrage nur langsam steigen, hat die Bio-Gärtnerin auch kein Problem: Dann gibt sie den übrigen Schnittsalat einfach in die wöchentlichen Abokisten für die Mitglieder ihrer solidarischen Landwirtschaft „Allerlei“.  86 Anteilseigner sind es mittlerweile, die Risiko und Ernte des Reisnerhofs teilen. Mit dem solidarisch organisierten Gemüseanbau begonnen haben Claudia Haspelhuber und Stephan Mendler im Jahr 2020. 2022 wurden sie für ihre nachhaltige Landwirtschaft mit dem Umweltpreis des Landkreises Passau auszeichnet.

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