Zum Inhalt springen

Solidarische Landwirtschaften im Landkreis: Noch Plätze frei

Öko-Modellregion Stadt.Land.Regensburg setzt auf regionales Gemüse

Arbeitstreffen der Öko-Modellregion mit Vertretern der SoLaWis: v.li.: Jörg Pampel (SoLaWiR Kareth), Johannes Adler (SoLaWi im Hesperidengarten), Monika Ernst (ÖMR), Konrad Hein (SoLaWi Jura ev. V.) und Julius Kuschel (ÖMR)
Arbeitstreffen der Öko-Modellregion mit Vertretern der SoLaWis: v.li.: Jörg Pampel (SoLaWiR Kareth), Johannes Adler (SoLaWi im Hesperidengarten), Monika Ernst (ÖMR), Konrad Hein (SoLaWi Jura ev. V.) und Julius Kuschel (ÖMR)
© Jasmine Ferstl

Anfang des Jahres finden dazu bei den SoLaWis sogenannte „Bieterrunden“ statt. Wer mitmachen möchte, kann sich dann bei einer SoLaWi in der Nähe nach freien Plätzen erkundigen. Auskünfte über freie Plätze erteilen aber auch gerne die Öko-Modellregion-Manager des Landkreises Regensburg (siehe Kontakt unten). „Wir unterstützen die SoLaWis, weil hier Verbraucher, Gärtner und Landwirte Hand in Hand arbeiten. Aktuell gibt es sechs SoLaWis im Landkreis Regensburg, jede hat etwas andere Schwerpunkte oder Besonderheiten“, betont Öko-Modellregion-Managerin Monika Ernst.

 Was zeichnet eine Solidarische Landwirtschaft aus?

Solidarische Landwirtschaft bedeutet eine Verbindung von Landwirt/Gärtner und Verbraucher. Vorteil für die Betreiber ist ein fester Abnehmerkreis, der Kosten und Risiken mit ihnen teilt. Auf die Teilnehmer wartet eine vielfältige, saisonale Ernte. Hierfür zahlen alle Teilnehmenden monatlich einen fixen Betrag. Mithilfe am Feld ist gerne gesehen. „Bei dieser Form der Kooperation gewinnen alle: Die Erzeuger haben Planungssicherheit und faire Preise, die Verbraucher erhalten gesunde regionale Lebensmittel und die Natur profitiert von der nachhaltigen Bewirtschaftung“, argumentiert Öko-Modellregion-Manager Julius Kuschel. Das Besondere an SoLaWis ist der Solidargedanke, bei dem alle gemeinsam die Verantwortung für die Landwirtschaft übernehmen, Risiken teilen und die Ernte untereinander gerecht aufteilen.

Diese sechs SoLaWis gibt es im Gebiet der Öko-Modellregion Stadt.Land.Regensburg:

Die SoLaWi Tiefbrunn bei Mintraching war die erste SoLaWi im Landkreis Regensburg. Neben einer großen Gemüseauswahl werden alte Kartoffelsorten sowie Sonderkulturen angebaut und unter anderem zu Speiseöl gepresst oder zu Mehl verarbeitet. Neu sind Dörröfen, mit welchen beispielsweise überschüssige Tomaten oder Zucchini und auch Obst (Zwetschgen, Birnen, Äpfel) haltbar gemacht werden. Die eigenen Produkte können ab Hof erworben werden. Auch eine eigens dafür gebaute Nussknackmaschine, mit der Nüsse aller Art geknackt werden können, ist hinzugekommen. Auf Vorbestellung wird Wildfleisch aus der eigenen Jagd verkauft. Interessierte Verbraucher dürfen sich gerne selbst vor Ort informieren. Für 2025 gibt es noch freie Ernteanteile.

Die SoLaWi Tegernheim baut mittlerweile im fünften Jahr erfolgreich viele verschiedene Gemüsesorten an. Zusammen mit professionellen Gärtnern versorgen sich in dem Verein inzwischen circa 100 Haushalte aus der Umgebung mit regionalem Gemüse. Das Konzept der kurzen Wege wird sowohl von Tegernheimern als auch von Regensburgern genutzt. Ab April 2025 können noch circa 30 weitere Haushalte versorgt werden. Wer Interesse hat, bitte bei Pia Neubert melden, Tel.: 0157-58094128.

Seit 2019 gibt es die SoLaWiR Kareth. Drei angestellte Gärtner versorgen mit Hilfe einiger Mitglieder wöchentlich 82 Personen mit saisonalem, regionalem, unverpacktem und ökologisch angebautem Gemüse. Die soziale Verantwortung wird durch eine faire Bezahlung der Gärtner und einer flexiblen Beitragsbestimmung der Mitglieder über eine Bieterrunde geregelt. Wer will, kann sich auf www.solawir.de informieren oder sich unter info@solawir.de auf die Warteliste setzen lassen.

Die solidarische Landwirtschaft SoLaWi Jura e. V. besteht seit 2021. Auf zwei Hektar Ackerfläche, ausgestattet mit einem Feldstadl mit Erdkeller und neuem Kleintraktor, entsteht jährlich eine beeindruckende Vielfalt an Feingemüse. Ein engagiertes Team aus fünf Gärtnern (in Teilzeit) und den Ernteteilern sorgen gemeinsam dafür, dass fast das ganze Jahr über frisches Gemüse zur Verfügung steht. Im Jahr 2024 konnten pro Anteil etwa 80 Kilogramm Gemüse geerntet werden. Im Jahr 2025 werden Ernteanteile frei. Interessierte können sich auf der Website unter www.solawi-jura.de informieren.

Die SoLaWi Ferni bei Regenstauf befindet sich mittlerweile im siebten Anbaujahr. Zusätzlich zum hofeigenen Gemüse können Mitglieder bei der wöchentlichen Lieferung in das Stadt-Depot im Getränkemarkt Hausler (Hermann-Geib-Str. 14, Regensburg) diverse weitere bio-regionale Lebensmittel per Online-Bestellliste hinzubuchen. Neben der SoLaWi-Lieferung ist für alle Gemüse-Begeisterten der Einkauf im Selbstbedienungshofladen in Ferneichlberg 5, Regenstauf einen Besuch wert. Weitere Infos gibt´s unter www.solawi-ferni.de; https://www.instagram.com/solawiferni/

Bei der SoLaWi im Hesperidengarten bei Wenzenbach werden mittlerweile auf knapp einem Hektar Freilandfläche und in modernen Energiespar-Gewächshäusern Gemüse, Tomaten, Kräuter, Sprossen und verschiedene Gartenstauden kultiviert. Ein Teil der Ernte wird weiterverarbeitet. Aufstriche, Soßen oder fertige, frische Gerichte für die schnelle Küche werden in der eigenen Gastroküche produziert. Mit einem Abonnement erhalten Mitglieder nicht nur regelmäßig einen wöchentlichen Ernteanteil, sondern bekommen auch günstigere Preise für das Sortiment an regionalen Produkten im Hofladen. Weitere Infos und Öffnungszeiten zu dieser SoLaWi unter https://hesperidengarten.com/.

 

Nächste Nachricht