Zum Inhalt springen

Ein vielseitiger Betrieb stellt sich vor

Biobauern informieren sich am Gemüsehof Fischl über Direktvermarktung

Projekte: Bewusstsein rund um den Ökolandbau, Regionale Wertschöpfung
Biobauern informieren sich bei Stammtisch zur Direktvermarktung am Gemüsehof Fischl
Biobauern informieren sich bei Stammtisch zur Direktvermarktung am Gemüsehof Fischl
© ÖMR Passauer Oberland

Zu Beginn des Treffens begrüßte Bürgermeister Christian Fürst die Teilnehmenden und betonte die Wichtigkeit des regelmäßigen Austauschs durch die von der Öko-Modellregion organisierten Veranstaltungen und bedankte sich bei den Gastgebern für die bevorstehende Betriebsführung.

Josef Fischl, der gemeinsam mit seiner Tochter Lena Fischl den Biobetrieb bewirtschaftet, erläuterte im Anschluss die Hofgeschichte. Der Hof, der sich bereits in dritter Generation im Familienbesitz befindet, wurde bis 2001 im Nebenerwerb geführt. Er schilderte, dass zu diesem Zeitpunkt eine wichtige Entscheidung anstand. Der Betrieb war gewachsen und sprengte den zeitlichen Rahmen eines Nebenerwerbsbetriebs. Also gab er seine Arbeit als Heizungsbauer auf und widmete sich voll und ganz dem Betrieb. „Ich stand vor der Herausforderung entweder den Betrieb aufzugeben, oder voll einzusteigen. Ich mochte die Arbeit in der Landwirtschaft sehr. Ich wusste, die Arbeit als Heizungsbauer konnte ich jederzeit wieder beginnen. Daher entschied ich mich damals für die Landwirtschaft. Ich bereue den Entschluss bis heute nicht.“ sagte Josef Fischl über die richtungsweisende Entscheidung, die maßgeblich die Entwicklung seines Betriebs beeinflusste. Über die Direktvermarktung konnte Josef Fischl den Hof in den Vollerwerb führen. Mit Ackerbau, Schweine- und Mutterkuhhaltung baute er sich einen treuen Kundenstamm auf. Doch die Nachfrage nach Fleisch veränderte sich. „Früher verkaufte ich regelmäßig eine halbe Sau. Die Kunden von heute kaufen kleinere Mengen und von allem ein kleines bisschen.“, so Josef Fischl. Auf Basis dieser Entwicklungen ist es ein Glücksfall, dass nun Tochter Lena mit Gemüsebau am Hof miteingestiegen ist. Vater Josef kümmert sich um Ackerbau und Tierhaltung, während sich Lena vorwiegend dem Gemüse verschrieben hat. Die Kreislaufwirtschaft ist Josef Fischl ein großes Anliegen. Der durch die Tierhaltung entstehende Mist ist ein wichtiger Dünger für den Gemüsebau, während die Tiere die dort anfallende Ausschussware restlos verwerten können.
Das Familienduo unterstützt sich gegenseitig wo es nur geht. „Mein Vater war immer sehr offen und dafür bin ich ihm sehr dankbar. Als ich wieder von Wien zurück auf den Hof kommen wollte, um eine Bio-Gemüsegärtnerei zu starten, fand ich bei ihm sofort ein offenes Ohr“, so Lena Fischl über ihr Zurückkommen auf den Betrieb. In den Jahren, in denen Lena in Wien lebte, beschäftigte sie sich viel mit dem Thema Ernährung und fand so wieder zurück auf den familiengeführten Betrieb. Ihr mitgebrachtes Wissen findet nun Eingang in unterschiedlichsten Kursen über Lebensmittelverarbeitung oder veganer Ernährung. Diese bietet sie privat oder über die VHS an. „Mir ist es besonders wichtig, die Menschen darauf aufmerksam zu machen, welcher Reichtum an Nahrungsmitteln in unserer Gegend wächst und gedeiht. Es fasziniert mich zu sehen, dass wir uns im Grunde mit regionaler und saisonaler Ernährung vielfältig und gesund ernähren können und es uns an nichts mangelt.“, sagt Lena Fischl. 
Nach der Hofführung ging es zum Aufwärmen und regen fachlichen Austausch ins Gasthaus zur Post in Aicha vorm Wald. 

Nächste Nachricht