Der Landkreis Miesbach ist eine von 34 staatlich anerkannten Öko-Modellregionen in Bayern. Diese sind Teil des Landesprogramms BioRegio 2030, das bis 2030 mindestens 30 % Bio-Landwirtschaft in Bayern vorsieht. Auch der Einsatz von Bio-Lebensmitteln in öffentlichen Kantinen soll steigen: Bis 2025 sollen staatliche Kantinen mindestens 50 % regionale oder biologische Produkte anbieten, kommunale Einrichtungen sollen folgen. Bis 2030 soll in allen öffentlichen Kantinen ein Regio bzw. Bio-Anteil von 50 % erreicht werden. Eine zentrale Aufgabe der Öko-Modellregionen ist daher die Bio-Verwendung in der Außerhausverpflegung.
Im Landkreis Miesbach werden bereits 40 % der Flächen biologisch bewirtschaftet – der höchste Wert in Deutschland. Bundesweit liegt der Anteil bei 11,5 %, in Bayern bei 13,9 %. Zudem nehmen fast 70 % der Landwirte im Landkreis am Kulturlandschaftsprogramm teil. Damit besteht großes Potenzial für weitere Bio-Betriebe. Die Produktion, Verarbeitung und Vermarktung regionaler und biologischer Lebensmittel stehen im Fokus vieler Projekte der Öko-Modellregion Miesbacher Oberland.
Auch die Außerhausverpflegung bietet erhebliches Potenzial. Erste Impulse wurden in privaten Einrichtungen wie Restaurants und Catering-Firmen gesetzt. Nun steht die Einführung regionaler und biologischer Produkte in kommunalen Einrichtungen wie Schulmensen, Kitas oder Seniorenheimen im Fokus. Das Landratsamt Miesbach will hier im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten - auch in Bezug auf die hohe Bio-Quote in der Landwirtschaft - eine Vorbildrolle einnehmen und durch einen Kreistagsbeschluss klare Ziele setzen.
Der Anteil an regionalen, biologischen und bioregionalen Lebensmitteln sowie solchen mit dem Bayerischen Biosiegel und dem Geprüfte Qualität Bayern Siegel soll in der Verpflegung der im Einflussbereich des Landratsamtes liegenden kreiseigenen Einrichtungen, bei Sitzungen und Veranstaltungen bis zum Jahr 2030 mindestens 25 % und bis zum Jahr 2035 mindestens 50% betragen. Der Landkreis empfiehlt den Verantwortlichen der kreiseigenen Einrichtungen das Bio-Regio-Coaching des StMELFT, das die Beschaffung und Speiseplanung erleichtert. Erfahrungen zeigen, dass regionale Bio-Produkte nicht zwangsläufig teurer sind: Verbesserte Abläufe, weniger Convenience-Produkte und reduzierte Lebensmittelabfälle können Mehrkosten ausgleichen.
Zum Artikel aus dem Miesbacher Merkur geht es hier
Und weil das Zitat aus diesem Artikel „Wir haben leider keinen, der Sahne produziert" für einige Kritik sorgte, hier die Richtigstellung der Aussage von Stephanie Stiller: Sie hatte gesagt „Wir haben leider keinen Betrieb, der Sahne in großen Gebinden und Mengen für Großküchen und Caterer produziert"