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Gemeinsam voraus: Neue Ideen für Landwirtschaft und Ernährung im Priental

RegionalForum "Landwirtschaft & Ernährung im Priental"

Zahlreiche Erfolge und neue Impulse in Aschau
RegionalForum "Landwirtschaft und Ernährung im Priental"
© ÖMR

Erster Bürgermeister Simon Frank eröffnete die Veranstaltung und betonte die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde Aschau und der Öko-Modellregion Hochries-Kampenwand-Wendelstein (ÖMR). Diese Partnerschaft habe in den vergangenen Jahren entscheidend dazu beigetragen, nachhaltige Landwirtschaft und regionale Ernährungskonzepte, vor allem in der Außer-Haus-Verpflegung, sichtbar voranzubringen. Dass Aschau in vielen Bereichen bereits als Vorbild gelte, sei insbesondere dem gemeinsamen Engagement zahlreicher Akteure zu verdanken.

 Im Anschluss stellten Steffi Wimmer und Irmi Prankl vom Team der ÖMR die Ziele, Projekte und Erfolge der Modellregion vor. Drei Bio-Regio-Coachings wurden erfolgreich durchgeführt, das Seniorenheim Priental und das KiZ Aschau sind inzwischen bio-zertifiziert, und viele engagierte Landwirte tragen aktiv dazu bei, eine regionale Wertschöpfungskette aufzubauen. Auch der Prientaler Bergbauernladen, der eine zentrale Rolle in Aschau spielt, wurde als Beispiel genannt.

 Einen inspirierenden Einblick in die praktische Umsetzung regionaler Ernährung bot das Küchenteam des Seniorenheims Priental. Unter dem Motto „Bio-regionale Lebensmittel im Speiseplan sind möglich!“ zeigten Georg Westenthanner und Sebastian Pellkofer, wie nachhaltige Verpflegung auch in größeren Einrichtungen machbar ist und welche positiven Effekte dies im Alltag der Bewohnerinnen und Bewohner entfaltet. Sie stellten vor, wie sie es mit dem Bio-Regio Coaching geschafft haben, den Speiseplan um 180 Grad zu drehen und nun wieder mit lokalen Produkten handwerklich arbeiten. 

 Im anschließenden Ideen-Workshop, den Steffi Wimmer moderierte, widmete sich die Runde zwei Zukunftsthemen, die für Aschau von großer Bedeutung sind. Besonders intensiv wurde über den Prientaler Bergbauernladen gesprochen, der vor Kurzem durch einen Brand zerstört wurde. Die Teilnehmenden diskutierten, wie der Wiederaufbau nicht nur als Rekonstruktion, sondern als Chance für ein zeitgemäßes, zukunftsfähiges Konzept genutzt werden könnte. So entstand das Bild eines Ortes, der mehr sein soll als ein reiner Verkaufsraum: Ein Treffpunkt für die Gemeinde, eng verzahnt mit dem Bahnhofsplatz und attraktiv für Einheimische wie Gäste. Genannt wurden Ideen wie ein erweitertes Lieferanten-Netzwerk, ein täglicher Mittagstisch, eine 24-Stunden-Dorfladenbox oder multifunktionale Räume und Küchen, die gemietet und gemeinschaftlich genutzt werden können. Auch die Frage, wie junge Menschen motiviert werden können, sich aktiv einzubringen, beschäftigte die Teilnehmer. Die Bürgermeister nahmen diese Impulse dankbar auf und kündigten an, zu prüfen, welche Vorschläge sich konkret umsetzen lassen.

 Im zweiten Themenblock ging es um die Frage, wie der Dialog zwischen Landwirten und Verbrauchern künftig noch kreativer und erlebnisorientierter gestaltet werden könnte. Vorgeschlagen wurde unter anderem eine „Genuss-Reise“ in Form einer Höfe-Roas durch den Ort – ein Kooperationsprojekt mit der Tourist-Info, das Besucher und Einheimische direkt zu den Erzeugern führt. Außerdem standen Bildungsangebote im Mittelpunkt, die Landwirtschaft buchstäblich begreifbar machen: Was lässt sich in einer Handvoll Wasser, Erde oder Milch entdecken? Welche Geschichten stecken hinter den Produkten in einem gefüllten Kühlschrank von Urlaubsgästen? Solche Formate könnten das Verständnis für regionale Kreisläufe stärken und gleichzeitig den Wert handwerklicher Lebensmittelproduktion sichtbar machen.

 Am Ende des Abends zeigte sich deutlich: Die Bereitschaft, gemeinsam neue Wege zu gehen, ist in Aschau groß. Die Veranstaltung hat damit nicht nur Raum für Austausch geschaffen, sondern auch wichtige Impulse für eine nachhaltige Zukunft der Landwirtschaft und Ernährung im Priental gesetzt. 

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