Hubert und Elisabeth sind beide mit der Landwirtschaft aufgewachsen. Huberts Eltern haben den Betrieb bereits 1954 auf Demeter-Bewirtschaftung umgestellt. Viele Betriebe stellten damals um, aufgrund der mangelnden Vermarktungsstrukturen mussten jedoch viele wieder aufhören und nach 20 Jahren war ihr Betrieb der einzig übriggebliebene Demeter-Hof in der Region.
Nach der Lehre hat Hubert den Betrieb dann mit 22 von seinen Eltern übernommen. Bis in die 90er Jahre lag die komplette Vermarktung in den Händen der Bauern. Dass es inzwischen Bio-Verarbeiter, Erzeugergemeinschaften, Beratung und Information gibt, sehen Hubert und Elisabeth Birkmeir als große Erleichterung. Außerdem hat sich aus dem anfänglichen Einzelkämpfertum ein kollegiales Miteinander unter den Biobauern entwickelt, bei dem es dazu gehört, dass man sich gegenseitig hilft und unterstützt.
Zum BruderOx Projekt kamen sie schon in der Gründungsphase der Öko-Modellregion. Wie viele anderen mussten sie ihre männlichen Kälber konventionell vermarkten, was nicht ihrem Verständnis einer ökologischen Landwirtschaft entspricht. Daher sind sie von Beginn an mit viel Engagement dabei. „Was mir bei der Projektentwicklung besonders gefallen hat war, dass zum ersten Mal die Milcherzeuger, Mäster und Metzger zusammen an einem Tisch saßen“ erinnert sich Hubert Birkmeir. Durch das Wegfallen der Zwischenhändler wird die Anonymität, die sonst in der Branche herrscht, aufgelöst. Der Aspekt der Ganztierverwertung ist Elisabeth ein besonderes Anliegen, „dass die Menschen wieder lernen mit dem Essen umzugehen, dass man schaut, was ist da und was kann ich daraus machen. Aus dem ganzen Tier und nicht nur aus den Filet-Stücken.“
Für die Zukunft wünschen sich beide ein großes Miteinander von Menschen, Tieren, Pflanzen, Boden, Erde, und ein Bewusstsein auf Verbraucher-, Vermarkter und Bauernseite, dass alles zusammengehört.
Zitat:
„Die Zukunft ist für mich, dass wir zusammen was auf die Füße stellen, das Vertrauen untereinander aufbauen und für alle einen fairen Preis machen, den Verbraucher auch gerne für unser besonderes Produkt zahlen“
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