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Michael Strobl

Michael Strobl
Michael Strobl
© Benedikt Frommer
Der Betrieb ist schon seit mehreren hundert Jahren in Familienbesitz und seit jeher ein Gemischtbetrieb mit Ackerbau und Viehhaltung.
„Der Ökologischer Landbau hat mich schon immer interessiert und der Kontakt mit künstlichen Düngemitteln und Pestiziden war mir von Anfang an ein Dorn im Auge“ sagt Sohn Michael Strobl. Zwangsläufig kommt man beim Spritzen auf dem Acker, beim Anrühren oder bei der Saatgutbeize mit den Giften in Kontakt.
Nach seiner Lehre auf einem großen Naturland-Betrieb, haben sie dann den elterlichen Betrieb 2019 auf ökologischen Landbau umgestellt. In seiner Lehre hat er gelernt und durch die Erfahrung seiner Ausbilder erlebt, dass es so auch funktioniert, „durch den technischen Fortschritt heutzutage, kann man auch im Öko-Landbau was erreichen“.
Vor der Umstellung hat der Betrieb vier Hauptkulturen angebaut, heute arbeiten sie mit einer deutlich diverseren Fruchtfolge, 7-8 Kulturen, darunter auch Kleegras als Zwischenfrucht. Dass nicht nur der Ackerbau umgestellt wird, sondern auch die Viehhaltung war von Anfang an klar. So bekommt der Betrieb mit der anfallenden Gülle und Jauche wertvollen Dünger zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit für Felder und die Rinder sind perfekte Verwerter für das Kleegras. Heute kommt nur noch Grünfutter in den Trog, alle weiteren Kulturen sind für die menschliche Verwertung.
„Unsere Motivation Bio-Ochsenmast zu betreiben, waren die fehlenden Bio-Mastbetriebe, wo die Bio-Milchviehbetriebe ihre männlichen Kälber hingeben können. Es ist unser Anliegen diese Lücke im System zu schließen“ erklärt Michael Strobl. Durch die Öko-Modellregion und Gespräche mit Kollegen sind sie auf das Projekt BruderOx aufmerksam geworden. Die Familie hat sich bewusst dafür entschieden ihre Absetzer nicht, wie es weit verbreitet ist, aus Ostdeutschland zu kaufen, sondern die männlichen Kälber den regionalen Milchviehbetrieben abzunehmen. Sie erhoffen sich im Projekt eine stabile und transparente Partnerschaft in der der Ein- und Verkauf geregelt abläuft und natürlich faire Preise für ihr Engagement.
Für die Zukunft wünscht sich Michael Strobl den Erhalt einer vielfältigen und diversen landwirtschaftlichen Struktur, die nicht nur aus großen Agrarholdings besteht. Für ihn ist der Öko-Landbau die Zukunft, plädiert dabei aber für Freiwilligkeit, jeder Betriebsleiter soll selber entscheiden können welches Modell am besten zu ihm passt. Damit wirbt er für beidseitige Toleranz unter ökologischen und konventionellen Betrieben.

Zitat:
„Für mich ist das die Zukunft, dass man regional und nachhaltig in Kreisläufen produziert“
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