Derzeit führen die Projektmanagerinnen der Öko-Modellregion Passauer Oberland, Pia Auberger und Barbara Messerer, die Aktion an den Schulen durch. „Die Bereitschaft der Schulen ist groß, an der Aktion teilzunehmen. Die Öko-Modellregion Passauer Oberland verfolgt dabei das Ziel den Wert regionaler Bio-Produkte in den Köpfen der Kinder, Eltern und Lehrkräften zu verankern“, so die beiden Vertreterinnen der Öko-Modellregion. Die Vermittlung des Wertes von Lebensmitteln steht dabei im Vordergrund. Ein ressourcenschonender Konsum geht mit der Verantwortung einher, die der Mensch gegenüber Tieren, Pflanzen und der Umwelt hat.
In den elf Gemeinden des Passauer Oberlandes werden insgesamt knapp 500 Bio-Brotboxen bis Anfang Oktober verteilt. Im Rahmen der Übergabe der Brotboxen zeigen die beiden Projektmanagerinnen den Weg des Getreides von der Erzeugung bis zur Verarbeitung auf. Getreide stellt in der Regel einen wichtigen Bestandteil unserer Ernährung dar und findet sich in der Brotbox in Form eines Brötchens wieder. Mit den Erstklässlern wird Mehl mit einer Getreidemühle gemahlen, um dabei die Verarbeitung von Getreidekörnern zu Mehl zu veranschaulichen. Auch spielt der Unterschied zwischen Vollkornmehl und weißem Mehl eine Rolle, der den frisch gebackenen Schülerinnen und Schülern vermittelt wird.
Der Inhalt der Bio-Brotbox wird von regional angesiedelten Bio-Betrieben bezogen. Die Bio-Käsesemmel stammt von der Bio-Bäckerei Wagner in Tiefenbach, die das hierfür verwendete Bio-Dinkelmehl vom Getreidehandel Dankesreiter in Haselbach beziehen. Die Bio-Äpfel stammen vom Hof Fischl in Kirchberg vorm Wald, die Bio-Karotten vom Biohof Baumgartner in Vilshofen. Durch das Obst und Gemüse wird den Schülern die Saisonalität nähergebracht. Nicht alle Produkte sind das ganze Jahr über verfügbar. Isst man Obst und Gemüse nur zur entsprechenden Saison, so freut man sich umso mehr darüber, dass es aktuell wieder in unserer Region wächst und gegessen werden kann.
Gleichzeitig nutzen die Managerinnen der Öko-Modellregion Passauer Oberland die Übergabe der Bio-Brotbox als Gelegenheit den Bio-regionalen Einkaufsführer des Passauer Oberlandes unter den Schülerinnen und Schülern zu verteilen. Er dient den Eltern als Einkaufshilfe bei regionalen Direktvermarktern, Handwerksbetrieben und Hofläden.
Die Biobrotbox-Aktion wird gefördert über den Verfügungsrahmen für Ökoprojekte, eine Fördermöglichkeit, die den Öko-Modellregionen in Bayern zur Verfügung steht. Die finanziellen Mittel stammen dafür vom Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Antragssteller ist für das Projekt die Gemeinde Tiefenbach. Die Entscheidung, welche Projekte über den Verfügungsrahmen gefördert werden, wird unmittelbar in der Region durch ein Entscheidungsgremium getroffen. „Wir freuen uns, dass wir in der Öko-Modellregion Passauer Oberland der Verfügungsrahmen für Ökoprojekte nutzen können“, so Christian Fürst, federführender Bürgermeister der Öko-Modellregion. „Dabei können wir Kleinprojekte mit 50 % der Nettokosten fördern, die sich um die Wertschöpfung von Bio-Produkten und der Bewusstseinsbildung rund um die ökologische Landwirtschaft drehen.“ Die übrigen Kosten der Biobrotbox-Aktion tragen die Gemeinden des Passauer Oberlandes.