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Die Surmühle – Partner für Landwirtschaft und Brauwesen

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Projekte: Bio-Lebensmittel vom Acker, Öffentlichkeitsarbeit
Phillipp Strohmaier wurde quasi in das Müllerhandwerk hineingeboren.
Phillipp Strohmaier wurde quasi in das Müllerhandwerk hineingeboren.
© Karin Kleinert

Seit 1812 ist die Surmühle im Besitz der Familie Strohmaier. Sie steht in Oberteisendorf, das zur Marktgemeinde Teisendorf gehört. Im Jahr 2006 hat Phillipp Strohmaier den Betrieb übernommen. Der Müllermeister engagiert sich mit viel Herzblut, passt das Familienunternehmen, wann immer nötig, dem technischen Fortschritt an und investiert in moderne Maschinen. Als Dienstleister ist er nicht nur ein wichtiger Partner für die Landwirtschaft und das Brauwesen in der Region, sondern er trägt auch dazu bei, die heimische Getreidewertschöpfungskette zu sichern.

Phillipp Strohmaier wurde quasi in das Müllerhandwerk hineingeboren. Seine Familie betreibt dieses Gewerbe seit mehr als 400 Jahren. Laut Familienchronik lassen sich die Anfänge bis in das 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Es gibt ein 1594 datiertes Familienwappen, auf dem zwei Müller, Weizenähren und ein Mahlstein abgebildet sind. Auch der Mühlenstandort Surmühle am Fluss Sur ist viele Jahrhunderte alt, laut historischen Quellen ist dort seit 1603 ein Mühlenbetrieb nachweisbar.

Schon als kleiner Bub war Phillipp Strohmaier mit seinem Vater in der Mühle, begeistert vor allem von den Maschinen, von der Technik, von den Silos, wo das Getreide lagert. Er absolvierte eine Ausbildung und machte 1997 seinen Meister im Müllerhandwerk. Bereits 1992 hatte sein Vater die Surmühle biozertifizieren lassen, die Mühle arbeitet sowohl für konventionelle Landwirte als auch für Biobetriebe.

Ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt, dass die Surmühle lange Zeit als sogenannte Maut- und Umtauschmühle fungierte. Dabei wurde das Getreide von den Landwirten angeliefert und gegen eine Gebühr gemahlen. Als sich die Gewerbemüllerei entwickelte, bauten die Strohmaiers 1937 einen mächtigen, 20 Meter hohen Mühlturm mit mehreren Silos, die 300 Tonnen fassen. So konnte Getreide auf Vorrat zur weiteren Verarbeitung gelagert werden. Bis 1950 wurde die Mühle durch Wasserräder betrieben, danach kamen zwei Wasserturbinen in Einsatz.

Die Surmühle ist seit vielen Jahrzehnten breit aufgestellt. Bis Ende der 1970er Jahre gab es neben der Mühle auch ein Sägewerk. Später stiegen die Strohmaiers in den Handel mit Futtermitteln und Holzpellets ein. 1982 eröffnete man zudem einen gut sortierten Mühlenladen mit Naturkostlebensmitteln verschiedener Hersteller.

2015 kam für Philipp Strohmaier ein neues Standbein dazu: Die Surmühle stieg in die Ernteerfassung für Bio-Braugerste ein. Die Ökomodellregion Waginger See – Rupertiwinkel hatte dieses Projekt initiiert. Mit der Schloßbrauerei Stein an der Traun arbeitete man bis 2016 zusammen, seit 2018 erfasst man für die Teisendorfer Privatbrauerei Wieninger die Bio-Braugerste. Inzwischen (Stand Herbst 2024) bezieht die Brauerei die Gerste von fast zwanzig Biobauern, die ihre Ernte in die Surmühle zum Reinigen und Einlagern bringen. Danach geht die Gerste in eine Mälzerei.

Ein wichtiger Partner und Dienstleister ist die Mühle für Landwirte, die Dinkel und Laufener Landweizen anbauen. 2017 investierte Philipp Strohmaier in eine spezielle Dinkelschälanlage mit Farbsortierer, die die Spelzen schonend entfernt. Damit wird Dinkel im Lohnauftrag geschält, unter anderem für die „Demeter Getreide Chiemgau GmbH“, einer Erzeugergemeinschaft von etwa 15 Biobauern. Gemahlen wird der entspelzte Bio-Dinkel in der Leitzachmühle bei Miesbach.

Zwei wichtige Neuanschaffungen für die Qualitätssicherung konnte die Surmühle mit Unterstützung des „Verfügungsrahmen Öko-Kleinprojekte“ stemmen.  Das Bayerische Landwirtschaftsministerium stellt den Ökomodellregionen diesen Fördertopf zur Verfügung. Philipp Strohmaier bekam dadurch 2022 einen Zuschuss für ein tragbares Ganzkorn-Analyse-Laborgerät, mit dem er die Qualität von Getreide und Hülsenfrüchten (Weizen, Gerste, Raps, Hirse, Mais, Sojabohne, Hafer, Roggen) bestimmen kann. 2024 konnte er dank einer Förderung einen neuen Farbausleser für Biogetreide kaufen. Mit dieser Sortiermaschine, die durch Kameras andersfarbige Körner und Fremdstoffe erkennt und durch Ausblasen trennt, wird ebenfalls die Qualität verbessert. Die Hightech-Maschine kann für alle Getreidesorten und Leguminosen verwendet werden.

Dass sein Betrieb diese Dienstleistungen für heimische Besonderheiten wie Biobraugerste und Biodinkel anbieten kann, erfüllt ihn mit Stolz. Die Wertschätzung, die ihm seine Kunden dafür entgegenbringen, freut ihn sehr und motiviert ihn. Die Bioschiene ist ihm wichtig, wie er betont, weil damit besonders gesunde und nachhaltige Lebensmittel hergestellt werden.

Adresse:

Philipp Strohmaier

Naturkost - Mühle - Landhandel

Surmühl 2

83317 Teisendorf

Tel. 08666 98950

www.surmuehle.de

 

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