Zum Inhalt springen

Wir über uns

Die Bio-Produktion in Bayern soll bis zum Jahr 2020 verdoppelt werden. Dieses Ziel hat sich die Staatsregierung mit der Initiierung des bayerischen Landesprogramms BioRegio Bayern 2020 gesetzt und bis zum Jahr 2020 auch erreicht. Im Nachfolgeprogramm BioRegio 2030 werden die Öko-Modellregionen fortgeführt und das Ziel von 30 % ökologisch bewirtschafteter Fläche bis zum Jahr 2030 stellt das Ziel der Staatsregierung dar.
Die heimische Nachfrage nach ökologischen Lebensmitteln soll damit künftig stärker aus regionaler Produktion gedeckt werden. Das kommt Verbrauchern und Landwirten gleichermaßen zugute. Denn die Menschen wollen Transparenz bei der Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln und bevorzugen zunehmend ökologische Produkte aus der Region.

Die Öko-Modellregionen sind ein Baustein des Landesprogramms BioRegio 2020, das das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 2013 ins Leben gerufen hat. Es ist zentrales Element der gleichnamigen Initiative der Bayerischen Staatsregierung. Von den „Staatlich anerkannten Öko-Modellregionen“ erwartet sich das Landwirtschaftsministerium Antworten auf drängende Fragen:
  • Wie kann die steigende Nachfrage nach ökologisch produzierten Lebensmitteln stärker aus heimischer Produktion gedeckt werden?
  • Wie kann das Bewusstsein der Verbraucher für regionale Kreisläufe und heimische Lebensmittel gestärkt werden?
  • Wie kann ökologische Landwirtschaft in einem Gemeindeverbund für bayerische Landwirte attraktiver werden und ihnen eine Perspektive bieten

Dazu wird in den Öko-Modellregionen eine große Bandbreite an Projekten umgesetzt, angefangen von der Erzeugung und Verarbeitung über Vermarktung und Gemeinschaftsverpflegung bis hin zur Bildung. Einige der Regionen sind bereits Vorreiter im ökologischen Landbau und wollen noch erfolgreicher werden. Andere sind im ökologischen Landbau noch schwächer entwickelt. Sie wollen einen deutlichen Schritt nach vorne machen. Im Fokus der Öko-Modellregionen steht aber nicht nur die Steigerung der Öko-Anbaufläche, sondern auch die Verbindung von Regionalität und ökologischer Erzeugung. Es geht bei den Öko-Modellregionen vor allem darum, die in den Regionen vorhandenen Potenziale zu erschließen und gemeinsam mit engagierten Akteuren vorhandene Strukturen zu beleben oder neue aufzubauen. In jeder Region gibt es aktive, unternehmerische Menschen, die etwas bewegen wollen, die ihre Region und den ökologischen Landbau voran bringen möchten. Die Öko-Modellregionen bieten diesen Menschen Unterstützung und Begleitung, um die nächsten Schritte zu gehen. Denn langfristig wirksame ländliche Entwicklung, und dazu gehört auch der Aufbau regionaler Bio-Wertschöpfungsketten, muss mit Menschen umgesetzt werden – und nicht allein mit Konzepten und Plänen. Um eine Öko-Modellregionen weiter zu entwickeln, muss es daher gelingen in der Region einen Prozess des „Voneinander Lernens“ und „Miteinander Gestaltens“ aufzubauen. Wer eine gute Idee hat und diese umsetzen möchte, bekommt hierfür die erforderliche Unterstützung und Begleitung. Diese Menschen zu begleiten und zu begeistern, diesen Prozess in Gang zu setzen und zu verstetigen, ist die Kernaufgabe der staatlich geförderten ÖMR-Managerinnen und -manager in den Modellregionen.

Projektrahmen
Im Rahmen des Landesprogramms BioRegio 2020 wurden drei Wettbewerbe „Staatlich anerkannte Öko-Modellregionen in Bayern“ ausgerichtet, bei denen sich Gemeindeverbünde mit innovativen Projekten und Konzepten zur Stärkung des ökologischen Landbaus entlang der gesamten Wertschöpfungskette als Öko-Modellregionen bewerben konnten. Das Ziel ist dabei die Einbindung der Kommunen, Verbraucher und anderer lokaler Akteure in den Ausbau des ökologischen Landbaus der Region, um mehr Bewusstsein für den ökologischen Landbau und seinen Beitrag für eine nachhaltige Regionalentwicklung zu bilden. Aus den vier Wettbewerbsrunden 2013, 2014, 2018 2022 gingen insgesamt 35 Gemeindeverbünde hervor, die im April 2014, Mai 2015, Mai 2019 und Mai 2022 als „Staatlich anerkannte Öko-Modellregionen“ ausgezeichnet wurden. Die ersten Öko-Modellregionen sind bereits seit 2014 operativ, die jüngsten seit 2023.

Mit der Ernennung zur „Staatlich anerkannten Öko-Modellregion“ werden die erfolgreichen Bewerberregionen von der Bayerischen Staatsregierung auf vielfältige Weise unterstützt: Finanziell wird das jeweilige Projektmanagement in den Öko-Modellregionen von den Ämtern für Ländliche Entwicklung zu 75 Prozent gefördert, 25 Prozent tragen die Gemeindeverbünde selbst. Die Projektmanager in den Öko-Modellregionen werden weiterhin fachlich und organisatorisch unterstützt. Für die Landwirtschaftsverwaltung wird dies bayernweit durch das Kompetenzzentrum Ökologischer Landbau an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) gewährleistet. Für die Ländliche Entwicklung liegt die Zuständigkeit beim Bereich Zentrale Aufgaben der Bayerischen Verwaltung für Ländliche Entwicklung (BZA). Neben der fachlichen Unterstützung werden die Öko-Modellregionen auch bei den Themen Vernetzung, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit unterstützt.

Eine enge, regionale Zusammenarbeit gibt es außerdem auch mit den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, den dort angesiedelten Fachzentren Ökologischer Landbau und Ernährung/Gemeinschaftsverpflegung, sowie den Ämtern für Ländliche Entwicklung. Die Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e.V. (LVÖ) und die in ihr organisierten Öko-Landbauverbände (Bioland, Naturland, Demeter, Biokreis) unterstützen die Öko-Modellregionen in vielfältiger Weise. Die LVÖ berät insbesondere bei Fragen zur Vernetzung von Marktpartnern in der Wertschöpfungskette.
Informationen zu den Öko-Modellregionen finden Sie auch in unserer Broschüre, die Sie hier gerne herunterladen können:

Broschüre Öko-Modellregionen Bayern (pdf)

Welche Themen bearbeiten die Öko-Modellregionen?
Die Öko-Modellregionen arbeiten mit einer Vielzahl an Projekten zu folgenden Themenbereichen:

  • Auf- und Ausbau von regionalen Bio-Wertschöpfungsketten: Biolandwirtschaft, Verarbeitung/Lebensmittelhandwerk oder Bezug/Vermarktung von Bio-Lebensmittel
  • Steigerung des regionalen Bio-Anteils in der Außer-Haus-Verpflegung
  • Bewusstseinsbildung/Bildung zu regionalen Bio-Lebensmitteln und Ökolandbau als geeignete Maßnahme für Biodiversität, Boden-, Wasser- und Klimaschutz
  • Steigerung des Bekanntheitsgrades von Ökolandbau und/oder Bio-Lebensmitteln

Rolle der Kommunen
Träger der Öko-Modellregionen sind die Kommunen, da diese die Projekte der Öko-Modellregion unterstützen und eigene Umsetzungsideen vorantreiben. Kommunen sind beispielsweise Abnehmer von ökologisch erzeugten Lebensmitteln in der Gemeinschaftsverpflegung oder können eine nachhaltige Nutzung kommunal bewirtschafteter Flächen forcieren. Mit den Öko-Modellregionen schaffen die Kommunen attraktive Bedingungen vor Ort für Erzeuger, Verarbeiter und Handel, welche die regionale Wertschöpfung stärken. Von einer intakten Versorgungsstruktur sowie innovativen Unternehmen profitieren die Kommunen aus wirtschaftlicher und sozialer Perspektive. Somit bringt der ökologische Landbau Synergien für eine nachhaltige Regionalentwicklung.