Die Küche im Haus für Kinder Heilige Familie Thansau
„Wir stehen einem regionalen Bioanteil in unserer Küche sehr aufgeschlossen gegenüber“, das stellen Kitaleiterin Birgit Kreipl und Küchenchef Markus Schuler gleich zu Beginn des rund fünf monatigen Beratungsprozesses klar. Schuler kocht von Montag bis Freitag täglich rund 300 Mittagessen pro Tag. Damit versorgt Schuler nicht nur die Kinder von Krippe, Kindergarten und Hort des Hauses für Kinder Heilige Familie Thansau, sondern auch Krippe, Kindergarten und Hort des Audorfer Kindernestes in Oberaudorf, den Kindergarten St. Anna in Riedering und Krippe und Kindergarten St. Rupert in Söllhuben. Schuler und Kreipl sind stolz darauf, eine eigene Küche in ihrer Kita zu haben, mit der sie den Kleinsten bereits jetzt abwechslungsreiche und vielfältige Mittagessen anbieten können. Sie erhoffen sich vom Coaching viele hilfreiche Praxis-Tipps und Anregungen vom Biomentor.
Inhalte und Ablauf des BioRegio-Coachings
Um diese Themen wird es im Coaching gehen:
- Einkaufsanalyse und Optimierung der Beschaffung regionaler Biolebensmittel
- Kostendeckung bei der Umstellung auf regionale Biolebensmittel
- Gesundheitsförderliche und nachhaltige Speisenplanung
- Optimierung von Küchen- und Arbeitsabläufen
- Kommunikation des Mehrwerts regionaler Biolebensmittel an den Gast
Reischl ermunterte alle, sich eifrig im Coaching einzubringen und langfristig dabei zu bleiben. Denn eine schmackhafte, ausgewogene und nachhaltige Verpflegung der Kitakinder sei durchaus ein wichtiger Baustein für deren gesunde Entwicklung. In Gemeinschaft richtig gut essen: mit Genuss, Gesundheit und Qualität lautet die Devise. Die BioRegio-Coachings des Fachzentrums für Ernährung/Gemeinschaftsverpflegung wurden speziell für Großküchen in den 27 bayerischen Öko-Modellregionen entwickelt. Das Bio-Regio-Coaching in Thansau ist das erste Coaching in der Öko-Modellregion Hochries-Kampenwand-Wendelstein.
Über die Öko-Modellregion Hochries-Kampenwand-Wendelstein
Die Öko-Modellregion Hochries-Kampenwand-Wendelstein (ÖMR) besteht neben Rohrdorf aus den Gemeinden Aschau, Bad Aibling, Bad Feilnbach, Frasdorf, Neubeuern, Raubling und Samerberg. Die ÖMR ist im November 2019 gestartet und hat zum Ziel, die Bio-Landwirtschaft sowie die Verarbeitung und Vermarktung von Bio-Lebensmitteln im Modellgebiet zu fördern. Derzeit bewirtschaften 128 Bio-Landwirt*innen 24% der landwirtschaftlichen Fläche im Modellgebiet. Seit dem Start der ÖMR vor 1,5 Jahren haben sieben landwirtschaftliche Betriebe im Modellgebiet auf Bio umgestellt, was einem Plus von gut 200 Hektar Bio-Fläche in sieben Gemeinden bedeutet (Statistik ohne den Markt Neubeuern, der erst kürzlich der Öko-Modellregion beigetreten ist).
ÖMR-Projekt „Mehr Bio in der Gemeinschaftsverpflegung“
Die beiden Projektmanagerinnen Steffi Adeili und Irmi Prankl bearbeiten im Rahmen der ÖMR zehn Projekte. Eines dieser Projekte befasst sich mit dem Einsatz von mehr bioregionalen Lebensmitteln in der Gemeinschaftsverpflegung, wie zum Beispiel in Kindertagesstätten. In diesem Projekt konnten trotz Pandemie zwei Initialveranstaltungen durchgeführt werden. Durch eine solche Initialveranstaltung entstand auch der Kontakt zwischen der Kita-Leiterin Birgit Kreipl und der ÖMR-Projektmanagerin Irmi Prankl, aus dem die Teilnahme am BioRegio-Coaching des Fachzentrums für Ernährung / Gemeinschaftsverpflegung resultierte.
„Wir freuen uns sehr darüber, dass Frau Kreipl und Herr Schuler in der Kita Thansau mehr bioregionale Lebensmittel in die Speisepläne integrieren möchten. Die Voraussetzungen für den Einsatz von bioregionalen Lebensmitteln sind sehr gut, denn das Haus für Kinder Heilige Familie kocht in Eigenregie täglich frisch. Die Öko-Modellregion wird den Prozess begleiten und versuchen, die Einrichtung mit möglichst vielen Bio-Landwirten und -Verarbeitern aus unserer Öko-Modellregion zusammenzubringen.“ so Prankl.
Teilnahme am BioRegio-Coaching auch für andere Einrichtungen der ÖMR
Am Coaching mitmachen kann jede Einrichtung der Gemeinschaftsverpflegung, die ihren Sitz in Bayern hat, sich in einer Öko-Modellregion befindet (Ausnahmen sind teilweise möglich) und dazu bereit ist, sich selbst aktiv in den Coaching-Prozess einzubringen und Veränderungen zu bewirken. Die Teilnahme ist für die Einrichtungen kostenfrei. Interessierte können sich an Irmi Prankl von der Öko-Modellregion oder an Irmgard Reischl vom AELF Ebersberg wenden.