Schule fürs Leben am Sebastian Finsterwalder Gymnasium
Vom 27.-29.03.2023 fanden die Projekttage „Schule fürs Leben“ am Sebastian Finsterwalder Gymnasium in Rosenheim statt
Christine Bartel (rechts) mit Schülern und Schülerinnen des Sebastian Finsterwalder Gymnasiums auf dem Kartoffelacker
© Wimmer
Raus aus dem Klassenzimmer hieß es für viele Schülerinnen und Schüler an den Projekttagen. Dabei stand für einige Unterstufenklassen die Landwirtschaft im Vordergrund. Neben dem Besuch der Bauernhöfe der Familie Hamberger in Riedering und der Familie Rottmoser in Rott sowie des Kuchlerhofs in Flintsbach, verbrachten zwei fünfte Klassen des Sebastian Finsterwalder Gymnasiums (SfG) einen der Projekttage auf einem Feld in Stephanskirchen. Die Leiterin des Fachbereichs Geographie am SfG, Katrin Fiegele, stellte dazu ihr eigenes Grundstück zur Verfügung. Auf der Fläche, die bislang als Wiese genutzt wurde, wurde ein kleiner Teilbereich in einen Kartoffelacker umgewandelt. Dieser soll auch zukünftig als Schulacker für die Schüler und Schülerinnen des SfG dienen. Das erste Projekt am 28. März wurde von Christine Bartel, Umweltpädagogin und Gartenbaulehrerin gemeinsam mit Frau Fiegele entwickelt. Die Fünftklässler sollten in diesem Projekt Kartoffeln legen. Neben der praktischen Tätigkeit erläuterte Frau Bartel den Kindern die Bedeutung der Kartoffel für die menschliche Ernährung, aber auch als Futtermittel und zur Gewinnung von Rohstoffen für die Industrie. In einem aktiven Ratespiel staunten die Kinder nicht schlecht über eine durchschnittliche Menge von ca. 56 kg Kartoffeln, die in Deutschland pro Kopf und Jahr gegessen wird.Nachdem die Kinder angeleitet wurden, wie man Kartoffeln in die Erde legt, machten sie sich eifrig an die Arbeit: Furchen ziehen mit dem sogenannten Furchenzieher und jede 30 cm eine Kartoffel in die Erde legen, mit Erde bedecken und im Anschluss noch Stroh als Mulchmaterial aufbringen. Da wurde den Kindern trotz des ungemütlichen Wetters warm.Neben zwei verschiedenen Sorten wurde jeweils die Hälfte einer Sorte mit Schafwolle umwickelt in die Erde gelegt. Schafwolle hält die wärmeliebenden Knollen warm und dient gleichzeitig als Dünger. Im Sommer sollen die Schülerinnen und Schüler den Anbauversuch dann wieder besichtigen können. „Ich bin schon gespannt, welche Sorte und welche Variante mehr Ertrag bringt“, freute sich eine Schülerin.„Es ist immer wieder schön zu sehen, wenn Kinder selbst in der Natur tätig werden und Freude am Umgang mit Erde erleben“, resümierte Christine Bartel den gelungenen Vormittag.Christine Bartel ist über ein Projekt der Öko-Modellregion Hochries-Kampenwand-Wendelstein für die Vernetzung von Schulen mit Bauernhöfen zuständig und bei der Umsetzung der Projekttage „Schule für‘s Leben“ unterstützend und beratend tätig. Die Projektwoche „Schule für’s Leben“ wurde von den Landfrauen ins Leben gerufen mit dem Ziel Alltagskompetenzen in den Schulen stärker zu vermitteln. Schulen und Lehrkräfte können sich bei der Gestaltung Unterstützung bei der Geschäftsstelle des bayerischen Bauernverbandes in Rosenheim holen, aber auch auf die Öko-Modellregion Hochries-Kampenwand-Wendelstein zugehen.„Mir ist es wichtig, dass vor allem im Gymnasium praktische Tätigkeiten nicht zu kurz kommen, daher freue ich mich sehr, den Schulacker zur Verfügung stellen zu können und hoffe, dass sich hier Projekte langfristig etablieren“, so die Geographielehrerin Katrin Fiegele.