Dafür brauchte es das Wissen darüber, welche Motivatoren es für Rinder gibt, was gute Arbeit mit dem Rind bedeutet und wie man durch die eigene Körperhaltung, Position und Bewegung die gewollten Signale an die Kuh senden kann.
Die gute Arbeit besteht darin, die Balance zwischen Vertrauen und Respekt zu wahren. Zu viel Vertrauen nämlich kann beim Rind zu Respektlosigkeit, zu viel Respekt zu Angst und Panik führen. Beides kann in Unfällen bzw. Angriffen enden. Überraschend war für die Teilnehmenden vor allem, dass es gefährlich werden kann, ein „gutes Verhältnis“ zu seinem Tier zu haben, es mit der Hand zu füttern, oder zu streicheln und zu kraulen. Das Tier sieht dann nämlich im Menschen den „Futterlieferant“ oder die „Kratzbürste“. Gefährlich kann es dann werden, wenn die Kuh den Respekt verliert und Futter, oder Streicheleinheiten einfordert. Deshalb ist es wichtig, eben auch vom Tier Respekt einzufordern und Grenzen aufzuzeigen.
Praktisch geübt wurde in Nußdorf auf dem Bichahof der Familie Maurer. Mit für ihn fremden Kühen demonstrierte Philipp Wenz die Methode, bei der es spielend einfach aussieht, Kühe zu lenken, zu beschleunigen, abzubremsen, in der Herde oder einzeln zu treiben. Da staunten wir nicht schlecht: Es funktioniert tatsächlich!
Low Stress Stockmanship kann die Arbeit mit Rindern also deutlich stressärmer für Mensch und Tier machen. Dafür braucht es Übung und das Bewusstsein, dass Rinder darauf reagieren, was wir tun - „Wie der Herr, so’s Gescherr“
Schön, dass so viele Landwirte dabei waren!
Die Öko-Modellregion bedankt sich ganz herzlich bei Phillip Wenz, Ellmaiers Beurer Hof in Neubeuern und bei der Familie Maurer vom Bichahof für den gelungenen Tag.