„Früher habe ich viele Dinge nur aus dem Blickwinkel der konventionellen Landwirtschaft betrachtet“, gibt Martin Schöll zu. Seit seiner Geburt 1970 lebt er auf seinem Hof zwischen Reisgang und Niederscheyern. Der gelernte Landwirt betreibt auf seinem Grund Ackerbau. Gerade ist er in erster Linie dabei, seinen Betrieb auf ökologische Landwirtschaft umzustellen. Auslöser für diese Entscheidung waren insbesondere die Bodenallianz und die ÖMR. „Durch sie habe ich wichtige zusätzliche Erkenntnisse über die Bioproduktion, wie beispielsweise die Bodenfruchtbarkeit, Kreislaufwirtschaft oder die Förderung der Artenvielfalt, gewonnen und viel Unterstützung von der Planung bis zur Umsetzung erhalten.“
Schöll hat mehrere Äcker, die er bewusst für einen längeren Zeitraum aus der Produktion nimmt. So schafft er Lebensraum für eine Vielfalt an Tierarten, wie z. B. Libellen oder Eidechsen. Gerade die Schaffung und der Erhalt der Biodiversität in seinem Betrieb sind ihm wichtig.
Der Landwirt ist verheiratet, hat eine Tochter und einen Sohn. Neben der Arbeit ist er noch aktiv bei der Freiwilligen Feuerwehr und bei den Schäfflern. Für ihn ist es wichtig, auch über den Tellerrand zu schauen und sich „nicht nur ausschließlich auf die Landwirtschaft zu fixieren.“
Neben den positiven Aspekten, die ein Leben als Bio-Landwirt mit sich bringt, kennt Martin Schöll aber die Hindernisse bei der Umstellung zum Bio-Landbau und das Unverständnis, auf das er teilweise gestoßen ist. „Man erhält staatliche und städtische Unterstützung, dennoch gibt es von unterschiedlichen Seiten Vorbehalte gegen diesen Schritt“, erzählt Schöll. Er ist trotzdem froh, den Schritt gegangen zu sein. „Ich bin mit voller Überzeugung dabei. Auch betriebswirtschaftlich war es absolut sinnvoll auf den ökologischen Landbau umzusteigen“, bekräftigt er seine Entscheidung.