Dadurch kamen Grundstücke von insgesamt über 9.000 Einzelflächen zusammen, von denen gut 6.000 näher betrachtet werden, deren Pflege nach ökologischen Gesichtspunkten weit über die Pflichtaufgaben von Gemeinden hinausgeht. Die wichtigste Voraussetzung für eine nachhaltige und kostengünstige Pflege ist, dass bekannt ist, welche Flächen mit welchem Umfang überhaupt vorhanden sind und welcher Pflegeaufwand mit ihnen verbunden ist - seien es Baum- oder Strauch-, Bodendeckerpflanzungen oder Biotope wie extensive Wiesen. Ein unverzichtbares Instrument, um die Übersicht für die Bauhöfe zu wahren, ist die Erfassung der Flächen durch ein digitales Geoinformationssystem, dem GIS. Per Mausklick sollen die verschiedenen Flächen quantifiziert und visuell dargestellt werden können.
Die Auswertung der digital erstellten Landkarten für diese Gebiete habe nun aber ergeben, dass etliche betroffene Flurstücke nicht einheitlich, sondern differenziert zu pflegen seien. Auf diesen Flurstücken habe man unterschiedliche Vegetationsbestände vorgefunden, informierte Bürgermeister Hans-Jörg Birner in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Dies betreffe viele Flurstücke, für die dann unterschiedliche Pflegemaßnahmen für Teilbereiche zu treffen und in die Maßnahmentabelle des ökologischen Pflegekonzepts einzutragen seien. „Nun sollen die jeweiligen Teilflächen innerhalb eines Flurstückes im GIS abgegrenzt und die entsprechenden Pflegevorschläge differenziert in die Attributtabellen des Systems eingespeist werden.“ Es gehe also um einen Zusatzauftrag zum ökologischen Pflegekonzept, um den Flächen mit unterschiedlichen Teillebensräumen gerecht werden zu können, der zusätzliche Kosten verursache.
Die mit digital erfassten Teilflächen aufbereiteten Flurstücke seien eine gute Grundlage für die weitere Verwaltung der Flächen im gemeindeeigenen Geoinformationssystem (GIS). Die Kosten dafür betrügen maximal 25.000 Euro mit Mehrwertsteuer für alle elf teilnehmenden Kommunen. Davon entfalle auf die Gemeinde Kirchanschöring ein Betrag von 450 Euro. Diese Kosten für den Zusatzauftrag können zum Großteil über das „digitale Alpendorf“ gefördert werden. Der Gemeinderat müsse dem zustimmen, weil die Höhe der Ausgaben und der Förderung den Verfügungsrahmen des Bürgermeisters übersteige.
Ohne Diskussion gab der Gemeinderat die Abwicklung dieses Zusatzauftrags für die Verwaltung frei und ermächtigte den Bürgermeister, die dem Projekt zugehörigen Ausgaben und Einnahmen anzuordnen.
Artikel von Anneliese Caruso aus dem Traunsteiner Tagblatt vom 11.11.2021