Hoher Besuch in Lebenhan
Bayerische Bio-Königin Annalena I. besuchte neu gegründete Löwenhain GbR
Die Bayerische Bio-Königin mit Christoph Rothhaupt, Sarah Walz und Daniel Flach
© Georg Scheuring
Wo ein Schloss steht, darf auch eine Königin nicht fehlen! Ob sich das der Bayerische Bauernverband bei der Auswahl der Betriebe für die BioBayern Tour von Annalena I. auch gedacht hat?Fest steht, dass interessante Betriebe mit spannender Anbauphilosophie und innovativen Ideen ausgesucht werden. Und der Bio-Betrieb der neu gegründeten Löwenhain GbR gehört definitiv dazu!Der ehemalige Milchviehbetrieb, ursprünglich von der Familie Rothhaupt allein geführt, hat nicht nur auf Bio umgestellt, sondern eine neue Betriebsausrichtung eingeschlagen.Seit 2021 ist der Ackerbaubetrieb voll ökologisch. Neben Triticale, Ackerbohne, Dinkel, Erbse, Sonnenblume und Kleegras wird seit 2021 auch Feldgemüse angebaut. „Bio sei schon immer im Kopf gewesen, denn Landwirtschaft sei nicht mehr das was es einmal war“, so Christoph Rothhaupt. Mit den Kühen sei dies innerorts nicht möglich gewesen. So standen 2019 einige Veränderungen an – mit Unterstützung des Bayerischen Bauernverbands wurde ein Betriebskonzept entwickelt, mit dem Schwerpunkt Gemüsebau und Selbstvermarktung. „Wir machen vieles ein bisschen anders,“ so die Gesellschafter. Vermarktet wird zum Beispiel im „Adele´s“, dem Selbstbedienungsladen am Hof. Benannt nach der eigenen Oma, die schon früher Eier im Ort verkauft hat.Auch im Gemüsebau wagen sich Christoph Rothhaupt und seine beiden Mitstreiter Sarah Walz und Daniel Flach an neue Verfahren. Ein Dorn im Auge war den Dreien, der oftmals offene Boden im Gemüsebau: „In der Natur ist der Boden auch bedeckt!“ Eine Lösung ist die Bodenbedeckung mit Mulchmaterial und die Pflanzung der Gemüsesetzlinge direkt in den Mulch. Gepflanzt wurde im Mai mit dem MulchTec-Planter. Neben dem Bodenschutz, ist das Verfahren eine hervorragende Klimawandelanpassungsmaßnahme. Die Mulchauflage schützt den Boden vor dem Austrocknen und sorgt für den Eintrag von organischem Material. Zusammen mit der ökologischen Bewirtschaftung erhöht sich die Wasseraufnahme- und Wasserspeicherfähigkeit des Bodens. Und Wasser ist gerade im Gemüsebau ein zentrales Thema!Geplant ist zukünftig eine feste Gemüsefläche am Ortseingang, die Fruchtfolge läuft über die verschiedenen Beete und die bepflanzten Beete werden nicht befahren. Schon jetzt zeigt sich unter der Mulchschicht ein reges Bodenleben: Es sei auffällig wieviele Regenwürmer auf der Fläche zu finden seien, so die Beobachtung von Sarah Walz.Die Vermarktung des Gemüses läuft aktuell über den Hofladen (wo auch eine Produktauswahl weiterer Betriebe zu finden ist). Kontakte bestünden auch zum Naturkostladen, der Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung. Denn neben Bio ist den Dreien die Regionalität wichtig. Auch hier sind weitere Aktivitäten geplant. So wird zum Beispiel die Anschaffung einer Gemüsewaschanlage über den Öko-Verfügungsrahmen gefördert.Das Nachhaltigkeit nicht nur bei der Bewirtschaftung ein Thema ist, zeigte sich im Gespräch. Die Arbeit muss auch mit der Familie vereinbar sein und eine gewisse Sicherheit bringen. So haben alle drei noch ein weiteres berufliches Standbein. Die Idee zur Zusammenarbeit entstand spontan, aus einem Anbauversuch mit Chilis. So konnte neben dem Besuch der Bio-Königin Annalena I. auf die ganz frisch gegründete GbR angestoßen werden!
Datum
5. Juli 2022
Region