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Mit Schnee und Spiegel-Ei: 'Unterricht' für die Mitarbeiter*innen der VG Bad Neustadt auf dem Naturlandhof Derleth in Salz

Projekt: Bio erleben - Information und Bildung
Besuchergruppe mit Landwirt am Feld
Besuchergruppe mit Landwirt am Feld
© Maike Hamacher
Den Bio-Betrieb zeigen ohne Unterricht zu halten, einer neugierigen Gruppe Menschen ihre Fragen beantworten, das sind die Ziele von Michael Derleth für den Besuch der Mitarbeiter*innen der VG Bad Neustadt. Mehrmals im Jahr bietet die VG an einem Mittwoch Nachmittag ihren Mitarbeiter*innen eine Exkursion an – immer mit Bezug zu eigenen Tätigkeitsfeldern in der Region. Dieses Mal organisierte das NES-Allianz-Management, das bei der VG Bad Neustadt angesiedelt ist, gemeinsam mit der Projektmanagerin der Öko-Modellregion Rhön-Grabfeld eine Exkursion auf den Bio-Betrieb der Familie Derleth in Salz.
Seit über 30 Jahren wird der Betrieb und die Flächen nun schon ökologisch bewirtschaftet. „Man wolle so wirtschaften wie die letzten 1000 Jahre und um die nächsten 1000 Jahre wirtschaften zu können.“ Dinkel sei auf dem Weltmarkt nicht gefragt, warum er in Salz trotzdem angebaut wird erklärt Michael Derleth - ganz praxisnah direkt an einem seiner Felder: Im Hofladen verkaufen sie jede Woche rund 50 kg Dinkel. Und auch Großkunden wie die Hofpfisterei nehmen, neben alten Sorten, Bio-Dinkel ab. Weiter ging es vorbei an Feldern von Bio- und konventionellen Kollegen zu den zwei auf Kufen stehenden Mobilställen, um den „Damen“ bei der Arbeit zuzuschauen. Die gefiederten Damen, das sind aktuell 945 Legehennen. Der alte Spruch „Mein Huhn legt jeden Tag ein Ei und sonntags auch mal zwei“, stimme nicht so ganz. Man könne von um die 900 Eier pro Tag ausgehen, so Derleth. Trotz leichtem Schneetreiben wurden die frisch gelegten Eier als Spiegeleier direkt einem Geschmackstest der rund 30 Besucher unterzogen.
Den Öko-Landbau zu fördern und zwar vom Acker bis auf den Teller – dass sei auch die Aufgabe der bayerischen Öko-Modellregionen. Dabei ginge es nicht um die Bio-Tomate aus Spanien im Winter, sondern darum den Öko-Landbau und Bio-Wertschöpfungsketten vor Ort, in den Regionen zu unterstützen. Eine Möglichkeit dazu sei der Öko-Verfügungsrahmen, mit dem gezielt Öko-Kleinprojekte gefördert werden können, so Maike Hamacher, Projektmanagerin der Öko-Modellregion Rhön-Grabfeld. Ein Förderinstrument, mit dessen Hilfe die Derleths inzwischen eine hofeigene Nudelverarbeitung haben – eine weitere Verwertungsmöglichkeit für die Eier.
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