Am Dienstag, den 14. November um 19.30 Uhr kommt Matthias Drösler, Professor für Vegetationsökologie in Weihenstephan-Triesdorf, zum Oberwirt nach Otting. Das Thema seines Vortrags lautet: „Möglichkeiten für den Erhalt der Moore und gleichzeitige landwirtschaftliche Nutzung“.
Der Erhalt und die Wiedervernässung von Mooren sind sehr wichtige Säulen, um Kohlendioxid in der Landschaft zu speichern. Hochmoore wie das Weitmoos in Waging sollten deshalb renaturiert werden, nicht nur dem Klimaschutz zuliebe, sondern auch, um seltenen Arten, die dort leben, nicht ihre letzte Heimat zu nehmen. Entwässerte Niedermoore, die häufig landwirtschaftlich oder durch Waldbau genutzt werden, setzen sehr viel Kohlendioxid und Treibhausgase frei, am meisten als Acker, aber auch dann noch, wenn sie begrünt oder bewaldet sind. Das heizt nicht nur den Klimawandel an, sondern baut in raschem Tempo und gut sichtbar die torfhaltige Humusschicht des Bodens ab – und damit die künftige Wirtschaftsgrundlage für den landwirtschaftlichen Betrieb, bis hin zur Verkarstung innerhalb weniger Jahrzehnte. Nur eine planvolle Anhebung des Wasserspiegels kann diesen Prozess stoppen. Das erfordert allerdings ganz neue Wege in der Bewirtschaftung dieser Flächen. Was kann auf wiedervernässten Moorböden denn noch angebaut werden? Hier ist der Mut zu neuen Wegen erforderlich, und diese werden unter dem Namen „Paludikultur“ zusammengefasst. Was darunter zu verstehen ist und ob das wirtschaftlich überhaupt funktionieren kann, dazu forscht Professor Drösler. Zu diesem Vortrag sind alle interessierten Landwirte, Bäuerinnen und Bürger herzlich eingeladen. Veranstalter sind die „ILE Zukunftsregion Rupertiwinkel“ und die Ökomodellregion Waginger See-Rupertiwinkel, unterstützt vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Traunstein.