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Artenschutz auf den Mooswiesen bei Kammerberg

Extensive Beweidung durch Heckrinder

Projekt: Boden und Biodiversität
Artenschutz auf den Mooswiesen bei Kammerberg
Die Bürgermeisterin von Fahrenzhausen - Susanne Hartmann mit dem neuen Projektschild
© ÖMR Kulturraum Ampertal

Nordwestlich von Kammerberg befinden sich wertvolle Feuchtgebiete, darunter die letzten Reste ehemals ausgedehnter Nasswiesen. Bis vor wenigen Jahrzehnten (90er Jahre) existierte in dem Gebiet noch eine vielfältige Avifauna (Wiesenbrüter) und eine reichhaltige floristische Artenausstattung. Intensive Ackernutzung oberhalb der Flächen und eine weitgehende Nutzungsaufgabe der Flächen führte zu einer flächigen Ausdehnung von Schilfbeständen und einem Rückgang wertgebender Arten im gesamten Gebiet. Die weitgehende Nutzungsaufgabe von Feuchtflächen führte zu einer Sukzession, Verbrachung und Verschilfung. Um diesen Trend, sowie kostenintensive Pflegemaßnahmen (Schilfmahd) zu stoppen wurde der Plan gefasst, eine extensive und nachhaltige Beweidung der Flächen zu initiieren.

Hierfür stellte neben dem Landkreis Freising auch die Gemeinde Fahrenzhausen Flächen zur Verfügung, die zusammen mit den Flächen einer ortsansässigen Landwirtsfamilie einen Flächenumgriff ermöglichte, der nun langfristig und ganzjährig extensiv beweidet werden kann.

Durch Fördermittel vom Amt für ländliche Entwicklung (ILE- Regionalbudget) konnten über den Kommunalverbund „Kulturraum Ampertal“ Mittel gewonnen werden, die für den Zaunbau genutzt wurden und so den Start des Projekts ermöglichten.

Seit dem Frühjahr wird nun ein Teil der Mooswiesen von einer kleinen Gruppe von Heckrindern „bewohnt“. Heckrinder gelten, wie andere Robustrinder, als krankheitsresistent, widerstandsfähig und kältetolerant. Durch ihr Winterfell können die Rinder Temperaturen bis -25°C aushalten und somit in Mitteleuropa ganzjährig im Freien gehalten werden. Die Tiere nutzen die Gebüsche als Unterstand, reduzieren den Schilfaufwuchs und schaffen „Störstellen“. Dadurch entstehen neue Habitate für die Arten, die ehemals in dem Gebiet heimisch waren. Zusätzlich dient die Beweidung dem Moorbodenschutz.

Text: Landschaftspflegeverband Freising e.V.

Das Fleisch der Tiere soll zukünftig im Hofladen der Landwirtsfamilie in Bio-Qualität vermarktet werden. Wir freuen uns über die nachhaltige Nutzung der wertvollen Flächen.

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