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Bio-Betriebsführung beim Naturgarten Schönegge

Bürgermeister und Gemeinderäte besichtigen Pionier-Betrieb im Ampertal

Projekte: Bio in der Gemeinschaftsverpflegung, Ernährungssicherheit und regionaler Biomarkt, Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung
Erhard Schönegge führt die Vertretenden der Gemeinden zum Bio-Hofladen
Erhard Schönegge führt die Vertretenden der Gemeinden zum Bio-Hofladen
© Jan Linck, Ecozept

Bio Erleben

ÖMR-Manager Michael Böhm begrüßte die versammelten Gäste auf dem Gelände des Naturgarten Schönegge und bedankte sich für das rege Interesse an der Betriebsführung. Anschließend übernahmen Erhard Schönegge und seine Tochter Lilian Schwaiger. Betriebsgründer Erhard Schönegge erzählte beim Hofrundgang, wie er und sein Bruder Horst mit viel Liebe, Sachverstand und Engagement aus einem kleinen Stück Acker einen Ort voller Leben geschaffen haben: „Wir wirtschaften im Einklang mit der Natur. Je lebendiger unser Boden ist und der Lebensraum um uns herum, desto besser funktioniert das Konzept des ökologischen Anbaus“, sagt Erhard Schönegge. Bis zum heutigen Tag werden 6 Hektar in Nandlstadt bewirtschaftet. Neben dem Anbau auf dem Feld wird das Gemüse im Gewächshaus angebaut. Die Gewächshäuser auf 2,5 ha werden mehrjährig genutzt und bieten den Auszubildenden aufgrund der manuellen Klimaregulation beste Voraussetzungen zum Erlernen der individuellen Bedürfnisse einer Kultur.

 

Beitrag zur regionalen Wirtschaft

Spannende Einblicke erhielten die Vertreter und Vertreterinnen in ein zentrales Element des Naturgarten Schönegge, die Direktvermarktung. Mithilfe eines eigens entwickelten Warenwirtschaftssystems vertreibt Schönegge sein Gemüse über den eigenen Hofladen und die „Ökokiste“. Eben jener Hofladen war der erste Halt der Besichtigung. Mit Hilfe des Ladens wird das breite Spektrum der angebauten Kulturen verkauft und die eigene Produktion präsentiert. 

Direkt im Anschluss folgte die Besichtigung des zentralen Logistikpunkts, des Lagers. Hier werden die Rohwaren verarbeitet, mittels eigenem Warenwirtschaftssystem geordnet und für die Ökokiste verpackt. Die Ökokiste dient als Konzept zur bioregionalen Vermarktung. Aktuell werden 400 Haushalte beliefert. Kundschaft sind Kindergärten, Schulen und Unternehmen.

Der ökologische Landbau trägt nicht nur zur wirtschaftlichen Stärkung durch die Lebensmittelproduktion und Vermarktung in der Region bei. Seit Gründung des Betriebs wurden bereits 75 Nachwuchsgärtner ausgebildet, welche wichtige Fachkräfte für die Region darstellen.

 

Soziales Engagement und Bildung

Über den wirtschaftlichen Wert hinaus überzeugte der Bio-Betrieb die Teilnehmenden mit sozialem Engagement. Lilian Schwaiger, Tochter von Erhard Schönegge, führte die Besucher weiter zu den Pferdeställen. Die Verknüpfung von Tier und Sozialpädagogik Studium brachte das Angebot der Reitpädagogik als Teil des Naturgartens hervor. Lilian erklärte, wie positiv Kinder und Jugendliche die therapeutische Wirkung im Umgang mit Pferden erleben. Das Pferd fördert und stärkt die individuellen Kompetenzen eines Kindes, wodurch die Pferdepädagogik als präventive Maßnahme angesehen wird.

Anschließend besuchte die Gruppe die hofeigene Schulklasse der Lebenshilfe Freising. Hier wird Inklusion gelebt! Durch das vertraute Klima und die Nähe zur Natur vernehmen die Schüler tatsächliche Verbesserung hinsichtlich Eigenständigkeit, Selbstbewusstsein und Lebensfreude. Viele von ihnen wollen über das im Lehrplan verankerte Jahr hinaus bleiben.

Auch der integrative Waldkindergarten erfreut sich großer Beliebtheit, sowohl unter den Kindern als auch unter den Mitarbeitenden. Er führt mittlerweile 3 Gruppen mit 54 Kindern aus 14 Gemeinden. Der Waldkindergarten verknüpft die Themen Tiere, Ernte und Ernährung miteinander, sodass die Heranwachsenden früh sensibilisiert werden. Kindergartenkinder und Schüler helfen beispielsweise bei der Ernte für ihr Bio-Mittagessen, welches in der hofeigenen Küche täglich für rund 30 Personen frisch zubereitet und gemeinsam mit den Mitarbeitenden verzehrt wird.

 

Bio zum Anfassen

Zum Ende der Führung stoppten die Teilnehmenden am Selbsterntefeld. Auf dem Selbsterntefeld kann jeder sein eigenes Gemüse ernten, wiegen und zahlen. Die Selbsternte sorgt für Verbundenheit mit der Natur und dem Lebensmittel. Zudem zieht das Selbsterntefeld Kunden aus dem städtischen und ländlichen Raum an und fördert das Verständnis für die Bedürfnisse der landwirtschaftlichen Produktion.

Bei der abschließenden Bio-Verköstigung aus der hofeigenen Küche schmeckten die Teilnehmenden die auf dem Hof produzierten Lebensmittel und konnten sich intensiv austauschen. Das Interesse der Gäste machte sich in den vielen Fragen bemerkbar. Der Ansatz der ökologischen Landwirtschaft verknüpft mit sozialer Arbeit, bietet einen großen Mehrwert für alle Generationen und fördert Bildung, Gesundheit, Gemeinschaft und die Region.

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