Das Kloster in Scheyern blickt auf über 900 Jahre Landwirtschaft zurück. Wobei, so ganz trifft das nicht zu. Es gab eine Zeit, da war die landwirtschaftliche Nutzfläche verpachtet. Für Forschungszwecke. Erst ist es die TU München, später das Helmholtz Institut, die auf der Fläche immer dasselbe tun: konventionellen und Ökolandbau vergleichen.
2015/2016 ist das Klostergut "Prielhof" für die Forschung nicht mehr attraktiv genug. Als die Flächen an das Kloster zurückgehen, müssen sich die Benediktinermönche überlegen, welche Wirtschaftsweise der Schöpfungsverantwortung am ehesten entspricht. „Wenn es um gute und gesunde Lebensmittel geht, wenn wir die Natur für die kommenden Generationen erhalten wollen, so ist es prinzipiell keine Frage mehr, ob Ökolandbau das Ziel ist. Die Frage ist, wie und wer?“
Es war Pater Lukas, der Cellerar der Klostergemeinschaft, der dafür eintrat, den Hof zu übernehmen und ökologisch zu bewirtschaften. Der Cellerar ist im Kloster für alles zuständig, was mit dem Wirtschaften und der Versorgung zu tun hat. Im weltlichen Bereich ist seine Position wohl am ehesten mit einem Geschäftsführer zu vergleichen. Schnell sind sich die Benediktinermönche einig. Und Pater Lukas nimmt die Aufgabe an, die Umstellung zu leiten, wohl wissend, dass es für sein Tun einen erheblichen Mehraufwand bedeutet. „Es war nicht schwierig, es braucht halt jemand, der sich dem widmet“, meint er. „Man probiert manches aus, macht Fehler. Aber ohne den Mut zum Probieren und zu Fehlern kommt auch nichts Neues.“ Unterstützt wird er dabei von seinen Mitarbeitern und von Frater Johannes Wenger, einem gelernten Landwirt.