Auf der SoLaWi in Tettenberg konnten nun 40 Kinder aus den Kommunen der Ökomodellregion in der ersten Sommerferienwoche erleben, wie Bio-Landwirtschaft funktioniert – der Anbau von Gemüse wurde dabei ebenso unter die sprichwörtliche Lupe genommen wie die unterschiedlichen Funktionen des Waldes. Auch sind die Kinder der Frage nachgegangen, woher die Milch kommt und wie daraus Butter wird. Das gemeinsame Bauen von Meisennistkästen war ein Höhepunkt, es war aber auch genug Zeit, um zu spielen und den Kopf frei zu bekommen. Das Mittagessen wurde von den Kindern unter Anleitung selbst gemacht und dann gemeinsam verzehrt. Insgesamt kann man also resümieren, dass das Ziel einer gelungenen Ferienbetreuung auf jeden Fall erreicht wurde, darin waren sich auch alle Kinder und die Betreuungspersonen einig.
Für das Schuljahr 2026/27 hat der Bund ein Gesetz zur Ganztagsbetreuung beschlossen, wonach Grundschulkinder einen Rechtsanspruch auf achtstündige Betreuung an fünf Tagen pro Woche mit insgesamt 20 freien Tagen pro Schuljahr haben. Wie die Kommunen das stemmen sollen, bleibt bislang offen, auch zur Förderung der vom Bund über den Freistaat Bayern den Kommunen übertragenen Aufgabe gibt es noch keine Aussage von Seiten der Staatsregierung. Man verweist auf Abstimmungen zwischen den Ministerien und dem Bund.
Nichtsdestotrotz können wir als Gemeinde Taching a. See festhalten: Wir sind gewappnet und können das Konzept, das 40 Kindern eine schöne erste Ferienwoche beschert hat, auf andere Bauernhöfe übertragen. 50 % der Kosten wurden durch die Ökomodellregion Waginger See – Rupertiwinkel gefördert, somit war eine weitere finanzielle Beteiligung Dritter nicht nötig. Wir bedanken uns ganz herzlich bei Kristine Rühl von der SoLaWi und den Mitarbeiterinnen der ANL Laufen und der Ökomodellregion Waginger See - Rupertiwinkel für die großartige Unterstützung, nicht nur bei der fachlichen Erarbeitung des Programms!
Stimmen aus der Praxis:
Kristine Rühl, Leiterin der SOLAWI Chiemgau und Initiatorin der Bio-Bildungswoche: „Ohne das große Netz an Freiwilligen und Freunden der SOLAWI, die im Hintergrund den Auf- und Abbau organisiert, bei der Essenszubereitung geholfen und unterstützend bei der Kinderbetreuung mitgewirkt haben, wäre es nicht möglich gewesen, die Woche derart reibungslos durchzuführen – einen großen Dank nochmals an alle Ehrenamtlichen für ihr Engagement.“
Susanne Reichhart, als Mitarbeiterin der ANL verantwortlich für den pädagogischen Teil:
„Der Standort und Kristines Betrieb als Ganzes ist ideal für eine Bio-Landwirtschaftswoche, da er ein Best-Practice-Beispiel für Nachhaltigkeit, Biodiversität im Gemüsebau, Boden- und Wasserschutz und für Gemeinwohlökonomie ist. Somit konnten die Kinder ganzheitlich ihr Wissen über die Natur und den biologischen Gemüseanbau schärfen. Im Naturlabor untersuchten die Kinder Boden- und Wasserlebewesen, sie erfuhren mehr über Vögel, Käfer, Wildbienen und Schmetterlinge und ihre Rolle im Ökosystem. Die große Entdeckerlust der Kinder mitzuerleben, ist einfach schön!“
Alfons Leitenbacher, ehemaliger Leiter des AELF, Waldpädagoge in der Bio-Bildungswoche:
„Den Wald mit allen Sinnen spielerisch erleben und gleichzeitig ein wenig über die Zusammenhänge in diesem komplexen Ökosystem dazulernen, war der Ansatz für den „Waldtag“ in der Ferienprogrammwoche. So konnten die Kinder unter anderem den Wald beim „Spiegelgang“ aus völlig ungewohnter Perspektive erleben, bei der „Fotosynthesestaffel“ im Wettstreit testen, wie am effizientesten aus Sonnenlicht und Wasser möglichst viel Zucker erzeugt werden kann oder die Überlebensstrategie von Eichhörnchen im Winter nachspielen. Die Kinder waren bei den vielfältigen spielerischen Aktionen mit Feuereifer dabei“.
Andrea Schuhbeck (Köchin vom Verein des Hauses für Achtsamkeit, Osterloh):
„Die Kinder waren sehr wissbegierig und hilfsbereit. Sie haben gerne beim Ernten und in der Küche mitgeholfen und haben sich für die Arbeitsprozesse interessiert. Die Arbeit mit ihnen hat großen Spaß gemacht!“
Marlene Berger-Stöckl, Projektmanagerin der Ökomodellregion:
„Unser Tastspiel zu den Getreidesorten und die Bestimmung heimischer Ölsaaten hat den Kindern viel Konzentration abverlangt. Sie haben aufmerksam mitgemacht. Ich möchte mich bei allen Beteiligten für das überaus große Engagement bedanken, denn für die Vorbereitungen und Betreuung war ein hoher Aufwand notwendig. Bedanken möchte ich mich auch für das Improvisationstalent, für die Fürsorge und Umsicht, mit der alles, was kurzfristig gelöst werden musste, schnell und praktisch in die Hand genommen wurde, ganz besonders bei Kristine und Susanne“.
Pressemitteilung aus der Ökomodellregion