Vom Acker ins Bierzelt – Regionale Biolebensmittel auf der Wiesn
Auf dem Oktoberfest 2025 gewinnt Nachhaltigkeit an Bedeutung: Mehr Bio-Gerichte sind auf den Speisekarten der Festzelte und Stände zu finden. Von Bio-Kässpätzle bis zum halben Hendl setzen immer mehr Anbieter auf nachhaltige Produkte aus der Region.
„11 der 15 großen Zelte sind bereits biozertifiziert“, erklärt Johanna Zierl, Projektleiterin des Bio-Wertschöpfungsprojekts „Mehr Bio auf der Wiesn“, geförtert im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL). Sie betont, dass die Wiesn als Vorbild wirken kann: Wenn es gelingt, mehr Bio-Regionalität sichtbar zu machen, könnten daraus positive Impulse für andere Volksfeste, die Gastronomie und natürlich auch für die Gäste entstehen.
Kleine Stände erweitern ihr Angebot um mehr Bio-Produkte aber auch viele Festzelte. Zum Beispiel das Festzelt Schottenhamel, das großen Wert auf nachhaltige Speisen legt. Hier gibt es viele Gerichte in Bioqualität aus der Region. Christian Schottenhamel erklärt jedoch, dass die Umstellung eine Herausforderung sei – Lieferanten müssten mitziehen, damit das Angebot wächst.
Ochsen der Ochsenbraterei mit Unterstützung der Öko-Modellregion auf dem Weg zu bio
Josef Schmidbauer, Wirt der Ochsenbraterei, feiert in diesem Jahr sein 140. Oktoberfest. Er gilt als Pionier bei Bio-Produkten auf der Wiesn und hat sein Angebot bereits vor 25 Jahren umgestellt. Bis 2027 sollen auch die berühmten Ochsenspezialitäten in Bio-Qualität angeboten werden. Die Öko-Modellregion Miesbacher Oberland arbeitet schon länger an diesem Ziel mit: Die Fleckviehkälber von Milchviehbetrieben sollen künftig als Fresser an den Karlshof geliefert und dort weitergemästet werden – ein bedeutender Schritt für mehr Regionalität und Tierwohl in der Ochsenbraterei. Infos dazu gibts bei der ÖMR Miesbacher Oberland.
Steigender Bio-Anteil auf der Wiesn
Derzeit liegt der Bio-Anteil auf der Wiesn bei insgesamt 10,3 Prozent (laut Landeshauptstadt München).
Die Münchner Initiative Nachhaltigkeit freut sich besonders darüber, dass die Speisekarten ein wachsendes Angebot an Bio-Gerichten zeigen. So gibt es inzwischen in 22 Zelten mindestens ein Bio-Gericht, und Bio-Käsespätzle sind in 14 Zelten zu finden – preislich vergleichbar mit den konventionellen Angeboten.
Ein wichiger Aspekt für die Wirte und Stände dürfte wohl das Punktesystem der Landeshauptstadt für die Bewerberauswahl von Schaustellern und Wirten sein. Diese Punkte werden nach Zuverlässigkeit, Erfahrung und in jüngerer Zeit nach ihrer ökologischen Verträglichkeit (Ökopunkte) vergeben. Das Ziel dieses Punktesystems soll übrigens die besten und zuverlässigsten Wirte für das Okoberfest auswählen, die zur Qualtiät und zum Erfolg des Festes beitragen. Und regionale Biolebensmittel bringen Ökopunkte - so einfach ist´s.
Außer-Haus-Verpflegung wichtiges Handlungsfeld der Öko-Modellregionen
Auch die 34 Öko-Modellregionen in Bayern setzen sich für mehr regionale Bio-Lebensmittel in der Außer-Haus-Verpflegung ein. Ob in Betriebsrestaurants, Gasthäusern, Schulen, Kitas oder bei Veranstaltungen – der Einsatz dieser Produkte stärkt die regionale Wertschöpfung und fördert eine nachhaltige Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Flächen.
Besonders auf Festen kann ein wichtiger Beitrag dazu geleistet werden, wie man in München sieht. So kann’s gehen – feiern mit gutem Gewissen!
Infos und Links:
Infos zum Wertschöpfungsprojekt "mehr bio auf der Wiesn"
Zeitungsartikel dazu gibts in der Abendzeitung und in der tz.
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